StartseiteLänderEuropaFrankreichChinesischer Telekommunikationskonzern eröffnet Mathematik-Forschungszentrum in Frankreich

Chinesischer Telekommunikationskonzern eröffnet Mathematik-Forschungszentrum in Frankreich

Berichterstattung weltweit

Der chinesische Konzern Huawei hat bei Paris ein mathematisches Forschungszentrum eröffnet und will in den kommenden Jahren seine Zusammenarbeit mit den französischen Hochschul- und Forschungseinrichtungen ausbauen.

Zur Eröffnung am 15. Juni 2016 waren Thierry Mandon, französischer Staatssekretär für Hochschulwesen und Forschung, sowie William Xu, geschäftsführendes Mitglied des Verwaltungrates und Chief Strategy Marketing Officer von Huawei, anwesend. Das F&E-Zentrum wird vom Telekommunikationsexperten Merouane Debbah geleitet, der Professor an der Ingenieurhochschule CentraleSupélec und bereits seit mehreren Jahren für das Unternehmen tätig ist. Thierry Mandon sagte anlässlich des Termins: „Die Eröffnung von Huaweis Mathematik-Forschungszentrum in Frankreich reflektiert Frankreichs herausragende Leistungen in der mathematischen Ausbildung und zeigt wie unsere Spitzenforschung dazu beitragen kann, die weltweiten Herausforderungen der Telekommunikationsbranche zu meistern.“

Das Zentrum befindet sich in Boulogne-Billancourt südwestlich von Paris und beschäftigt 74 Forscher, darunter zwölf Doktoranden, die mit staatlicher Förderung im Unternehmen promovieren (Cifre). Die Wissenschaftler suchen nach Lösungen für technologische Herausforderungen wie die Erweiterung der Grenzen des Mooreschen Gesetzes, den Umgang mit der Datenflut oder neue Anwendungsgebiete für die Internetnutzung. Wie Merouane Debbah erläuterte, sei die Mathematik entscheidend für die Entwicklung fortschrittlicher, leistungsfähiger und differenzierter Chips und Softwareprodukte. Für effizientere Kommunikation und Informationsverarbeitung mit geringerer Latenz und höherer Bandbreite müssten theoretische Durchbrüche vorangebracht werden. Ein weiteres Mathematikzentrum des Unternehmens befindet sich in Moskau.

Huawei will auch als Sponsor öffentlicher Projekte tätig werden, Forschungsprojekte in der Mathematik fördern und Talente aus aller Welt an die französischen Hochschulen holen. Dazu sollen insbesondere gemeinsame Lehrstühle mit den französischen Ingenieurhochschulen geschaffen werden. „Paris war für uns eine offensichtliche Wahl für unser Forschungszentrum in Mathematik. Frankreich hat eine lange akademische Tradition in dem Fach und ist seit Langem Heimat namenhafter Mathematiker, wie die vielen Fields-Medaillen der letzten Jahre zeigen. Wir wollen unser Investitionsprogramm langfristig verfolgen und weitere Partnerschaften mit dem französischen Forschungssystem entwickeln.“, so William Xu.

Der Konzern betreibt bereits zwei Forschungszentren in Paris mit den Schwerpunkten Design und das Internet der Dinge sowie eines in Sophia-Antipolis mit Schwerpunkt Bildbearbeitung. In Frankreich sind insgesamt 700 Mitarbeiter bei dem chinesischen Unternehmen beschäftigt. Weltweit gibt es 16 Huawei-Forschungszentren.

Quelle: Usine digitale, Huawei Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich China Themen: Information u. Kommunikation Wirtschaft, Märkte

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