Ein Forschungsprojekt der Professoren Dr. Frank Riedel (Universität Bielefeld) und Jean-Marc Tallon PhD (Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne) untersucht, wie sich Unsicherheit in strategischen Konflikten auswirkt und welche Konsequenzen sie für Gesellschaft und Politik hat.
Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und ihrem französischen Pendant, der Agence nationale de la recherche, mit über 250.000 Euro für die deutsche Seite gefördert. Die Laufzeit beträgt drei Jahre.
In vielen politisch und gesellschaftlich relevanten Fragestellungen ist es nicht möglich, die Wahrscheinlichkeiten für Gewinn oder Verlust exakt zu fassen, denn oft liegen nicht hinreichend viele Daten vor oder es handelt sich um eine gänzlich unbekannte Situation. In diesen Fällen spricht man von Knightscher Unsicherheit, für die in jüngster Zeit eine eigene Theorie entwickelt wurde, die über die klassische Wahrscheinlichkeitstheorie hinausgeht. Oft ist es in Konflikten auch nützlich, im Vagen und Unsicheren zu verharren, um der Gegenseite nicht zu viele Informationen preiszugeben. Berühmte Beispiele sind die Friedensverhandlungen in Nahost, aber auch die Ansprachen des ehemaligen Zentralbankchefs Alan Greenspan waren für ihre Zweideutigkeit bekannt. Das Projekt der Universität Bielefeld und der Université Paris 1 Panthéon-Sorbonne untersucht die Rolle solcher Knightscher Unsicherheit in strategischen Konflikten sowie ihre Konsequenzen für Gesellschaft und Politik. Der Titel des Forschungsvorhabens lautet „Ambiguity in Games: The role of uncertainty in strategic interactions“ (Ambiguität in Spielen: Die Rolle von Unsicherheit in strategischen Interaktionen).
Kontakt:
Professor Dr. Frank Riedel, Universität Bielefeld
Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW)
Telefon: 0521 106-5647
E-Mail: friedel(at)uni-bielefeld.de
Weitere Informationen: http://www.imw.uni-bielefeld.de