Auch geographisch gibt es Differenzen: Wachstumslokomotive ist der Raum Grasse mit plus 13 Prozent, mit großem Abstand gefolgt von den Bezirken Menton (4), Cannes (3), Antibes-Sophia Antipolis (2) und Nizza (1,5). Grasse wird von der florierenden Aroma- und Parfumindustrie gezogen, die von der weltweiten Luxuswelle profitiert, während Menton und Cannes ihre Dienstleistungskapazitäten im Hotel-, Kongress- und Sportschifffahrtsgewerbe ausspielen. Weniger gut schlägt sich Antibes-Sophia Antipolis. Die dort schwerpunktmäßig ansässige Informations- und Kommunikationsindustrie bleibt trotz eines Zuwachses von fünf Prozent noch weit hinter ihrem Boomjahr 2007 zurück (vier Milliarden Euro Umsatz 2010 gegen 4,5 seinerzeit).
Positives gibt es endlich vom Arbeitsmarkt zu berichten: Mit knapp 447 000 Beschäftigten wurde der Höchststand von 2008 überschritten, Tendenz steigend. Wenn trotzdem die Arbeitslosenzahl leicht anzieht, so liegt das an der attraktiven Region, die gerade zum Sommer hin Arbeitssuchende anlockt, die sich hier registrieren lassen.
Generell blicken die Präsidenten Kleynhoff (Industrie-und Handelskammer Nice Côte d’Azur) und Grosso (Unternehmerverband) zuversichtlich in das neue Jahr: Das Konjunkturbarometer steht für Industrie, Dienstleistungen und sogar das Baugewerbe auf hoch, nur der Handel dürfte noch stagnieren.