Zu ihen gehören u.a. die Universitäten Toulouse II ("Le Mirail") und Paris IV ("La Sorbonne"), die bei den Auseinandersetzungen über einige Durchführungsdekrete mit in der vordersten Linie der Gegner der Hochschulreform standen.
Am 8.7.2010 haben die Präsidenten der 18 Universitäten, die als erste mit Wirkung vom 1.1.2009 die Voraussetzungen für den Übergang zum Autonomiestatus erfüllten, in Gegenwart von Hochschul-und Forschungsministerin Valérie Pécresse in den Räumen des Ministeriums ihre Erfahrungen mit dem neuen Status geschildert ("retour d' experience").
Sie stellten dabei u.a. das gestiegene Ansehen ihrer Universitäten gegenüber der "Außenwelt" heraus. Dazu gehöre hinsichtlich der Orientierung der Studiengänge und der Studierenden an den Bedürfnissen der Arbeitswelt und des Arbeitsmarktes die Feststellung, dass das Hochschulreformgesetz das Bild der Universitäten im Verhältnis zu den Arbeitgebern stark verändert habe. Man sei für diese zu einem "volljährigen Gesprächspartner geworden; die Kontakte mit dem Lokalen MEDEF - dem wichtigsten Spitzenverband der Wirtschaft und der Arbeitgeberseite - seien häufiger geworden" (so der Präsident der Universität Rennes II Marc Gontard). Der Präsident der Universität Metz Luc Yohann lobte die größere Flexibilität in der Gestaltung der Einkommensbedingungen des universitären Personals und die Möglichkeit der Gewährung leistungsbezogener Zulagen bei Dauerdienstverhältnissen. Einige Universtäten konnten auf Grund der neuen Rechtslage im Jahre 2010 bekannte Forscher aus dem Ausland gewinnen; so z.B. die Universität Paris VII einen amerikanischen Nobelpreisträger der Physik, der Professor an einer amerikanischen Unversität war.
U.a. kam auch die Notwendigkeit zur Sprache, die Kontrolle der den autonom gewordenen Universitäten zugewiesenen Globalzuwendungen für Gehälter und generell die universitären Haushaltsabteilungen zu verstären. Erwähnt wurde weiter die Schwierigkeit, selbst unter Gewährung von Zulagen "enseignants-chercheurs" für Verwaltungsaufgaben und für Zwecke der "Lehre" zu gewinnen; die akademische Lehre und die Erledigung von Verwaltungsaufgaben werde - so ein "enseignant-chercheur" - immer noch geringgeschätzt. Für diese Gruppe gelte unverändert, dass allein eine forschende Tätigkeit karrierefördernd sei.
Mehrere der 8.7.2010 an der am "retour d' expérience" teilnehmenden Universtätspräsidenten stimmten darin überein, dass die Anwendung des Hochschulreformgesetzes vom 10.8.2007 für das Personal der Universitäten mit einem "besonderen Stress" verbunden gewesen sei; dieser habe eine starke Personalfluktuation ausgelöst.
Der für die Zusammensetzung des Universitäts-Verwaltungsrates eingeführte Wahlmodus führe auch weiterhin zu Frustationen (so Vincent Berger, Präsident der Universität Paris VII) und teilweise zu ungleichgewichtigen Mehrheitsverhältnissen bzw. Abstimmungsverhalten. Auch bestünden inerhalb der Univerwsitäten teilweise noch "Bastionen" fort, die sich den Entscheidungen des Verwaltungsrates widersetzten.
Das französische Forschungsministerium hat ein umfassendes Pressedossier "75 Universités autonomes au 1er janvier 2011" ins Netz gestellt (s.o.). Es enthält für das Verständnis der gegenwärtigen französischen Universitätslandschaft wichtiges Zahlenmaterial und strukturelle Informationen sowie unter Angabe ihrer jeweiligen Schwerpunkte Kurzportraits derjenigen Universitäten, die schon seit dem 1.1.2009 bzw. 1.1.2010 autonom geworden sind.
Auf diesem Hintergrund hat Valérie Pécresse im Rahmen der "Rencontres de la Modernisation de l' Etat" am 7.7.2010 ihre "Vision der Universität, die in den letzten 3 Jahren durchgeführten Reformen und die von der Regierung hierfür zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel" dargestellt. Die Ansprache der Ministerin steht unter der nachstehenden Internetanschrift zur Verfügung: