Die Überlegungen und Empfehlungen der Akademie gliedern sich in zehn Hauptpunkte: Die Stellung der öffentlichen Forschung, die Nationale Forschungsagentur ANR, die Evaluierungsinstitution AERES, zukünftige Großinvestitionen, die Autonomie der Universitäten, die Rekrutierung von Lehrpersonal und Forschern, bürokratische Hemmnisse, die Attraktivität der Forschung, die Vielfalt der Forschungslandschaft, Grundlagenforschung und Innovation.
Von den Verbesserungsvorschlägen werden in einer Pressemitteilung der Akademie vom 26. September 2012 fünf Empfehlungen besonders hervorgehoben:
- Vereinfachung der Verwaltung und der Strukturen der öffentlichen Forschung mit dem Ziel einer konstanten Finanzierung der Forschungsinstitute und Entlastung der Forscher von Bürokratie;
- Abschaffung der AERES (Zentrale Evaluierungsagentur für Forschung und Bildung), stattdessen Durchführung von Evaluierungen durch nationale und internationale Experten auf der Ebene der Institutionen;
- Ersatz der bestehenden Beratungsgremien (Haut Conseil, Conseil Supérieur de la Recherche et de la Technologie (CSRT), Conseil National de l’Enseignement Supérieur et de la Recherche (CNESER)) durch einen „Hohen Rat für Forschung und Bildung“ (Haut Conseil de la Recherche et de l’ Enseignement Supérieur) ;
- Sicherung einer ausgeglichenen Finanzierung von Forschungslabors und -instituten. Anzustrebendes Ziel: ein Personalkostenanteil von 60 % -70% an den staatlichen Zuwendungen an Forschungsinstitute; das CNRS „erstickt“ durch seine Personalkosten in Höhe von 84% in 2010, während dieser Anteil im Jahr 1980 noch 74% und in 1960 47% betrug.
- Verbesserung der Attraktivität des Forscherberufs durch eine Verbesserung des Gehaltsniveaus für junge Forscher sowie einer größeren Anerkennung des Doktorates.
Der Bericht wurde von einer Arbeitsgruppe aus 26 unabhängigen Mitgliedern der Académie des Sciences unter Leitung von Bernard Menieur, ehemaliger Präsident des CNRS, erstellt. Die Akademiemitglieder stellen fest, dass ihr vor acht Jahren veröffentlichter Bericht bereits auf die Krise der französischen Forschung hingewiesen habe, und dass sie heute feststellen müsse, die Krise bestehe fort. Dieser Zustand sei in einer Zeit, in der große Schwellenländer einen zunehmenden Anteil an wissenschaftlich-technischen Innovationen der globalisierten Wirtschaft beitragen, nicht akzeptabel.