Die Veranstalter des IHEST weisen in der Einführung zu dem Programm darauf hin, dass die US-Akademie der Wissenschaften das Problem des "wissenschaftlichen Illettrismus" für wichtig genug halte, um ihm kürzlich eigens eine Sitzung zu widmen. Auch hätten mehrere Veröffentlichungen aus jüngster Zeit sich über die schnell anwachsende "Scientific illiteracy" beunruhigt gezeigt. Es handele sich hierbei um die Unfähigkeit, sich die Ergebnisse und die Methode der Wissenschaft zueigen zu machen. Das Problem betreffe in gleicher Weise den Unternehmer, den Politiker und im weiteren Sinne auch den Bürger. In Europa - so die Veranstalter weiter - hätten die Ergebnisse der Pisa-Studie mit Blick auf das Erziehungssystem in vergleichbarer Weise Beunruhigungen geweckt.
Diese Überlegungen waren für die IHEST - einer Anstalt des öffentlichen Rechts im Geschäftsbereich des französischen Forschungsministeriums - der Grund, den wissenschaftlichen Illettrismus unter folgenden Gesichtspunkten zum Thema seiner diesjährigen Sommeruniversität zu machen:
- Wissenschaftliche Erziehung und Kultur: auf dem Wege zu neuen Paradigmen
- Die Frage der Attraktivität der Wissenschaften und der mit ihm verbundenen Probleme
- Die Wissenschaftskultur und der wissenschaftliche Illettrismus im Prisma der Kulturen
- Können das Leben in einer demokratischen Gesellschaft und der gegenüber Innovationen geöffnete Geist auf Wissenschaftskultur verzichten?
- Die pädagogische Herangehensweise
Auf diesen Überlegungen aufbauend haben die Veranstalter das unter der oben angegebene Internetanschrift zur Verfügung stehende Tagungsprogramm entwickelt:
- "Der Gegenstand der Debatte - Philosophische und anthropologische Bezugspunkte" mit 3 Unterthemen(28.8.2011)
- "Erziehung und Wissenschaftskultur: Gehen wir neuen Paradigmen entgegen?" mit 3 Unterthemen (29.8.2011)
- "Die Wissenschaftskultur und der Illettrismus im Spiegel der Kulturen" (30-8-2011) mit mehreren Unterthemen (Ein weltweites Problem? Europa, Amerika, Asien, Afrika; Wissenschaftskultur im regionalen Kontext)
- "Können das Leben in einer demokratischen Gesellschaft und die eine gegenüber Innovationen offene Geisteshaltung auf Wissenschaftskultur verzichten? mit 4 Unterthemen (31.8.2011) - Wissenschaftskultur und Innovation; die Kommunikationstechnologien; die Regionen und die Globalisierung und die Erziehung zu den Wissenschaften hin - die Sicht der Unternehmer -
- "Die Wissenschaftskultur und die Gesellschaft von morgen" mit dem Unterthema "Wie kann die Erziehung und die Wissenschaftskultur gemessen werden?".
Als Referenten der Sommeruniversität sind neben französischen Wissenschaftlern auch eine Anzahl ausländischer Referenten, hauptsächlich aus dem angelsächsischen Bereich, vorgesehen.