StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Das Laboratorium Sanofi-Pasteur und CNES vereinbaren eine enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers

Frankreich: Das Laboratorium Sanofi-Pasteur und CNES vereinbaren eine enge Zusammenarbeit bei der Bekämpfung des Dengue-Fiebers

Die beiden Organisationen gaben am 6.2.2012 die Initiierung eines Pilotprojekts bekannt, das zum Ziel hat, vom Dengue-Fieber bedrohte Zonen in tropischen und subtropischen Gebieten mit Hilfe neuester Technologien von Satellitenaufnahmen kartographisch zu erfassen. Sie hoffen, binnen 2 bis 3 Jahren in der Lage zu sein, das Auftreten neuer Krankheitsherde vorhersehen zu können.

Gesundheitspoltisch steht die Notwendigkeit, auf diesem Gebiet Fortschritte zu machen, außer Frage. Das Dengue-Fieber, dessen Viren durch Stechmücken übertragen werden, breitet sich in allen in  tropischen und subtropischen Zonen gelegenen Ländern schnell aus. Die Fallzahlen haben sich von 1960 bis 2010 verdreißigfacht. Bis heute konnte keine gezielte Behandlungsmethode und kein spezifischer Impfstoff zur Marktreife entwickelt werden. 

Zweieinhalb Milliarden Menschen leben in Regionen, die vom Dengue-Fieber betroffen sind. Die Krankheit gewinnt – so Dr. Jean Lang, Programmverantwortlicher für das Dengue-Fieber bei Sanofi-Pasteur überall an Boden. Es wird geschätzt, dass jährlich zwischen 100 und 200 Millionen an Dengue-Fieber erkranken, davon 2 Millionen an seiner gefährlichsten Form, der dem hämorrhagischen Dengue-Fieber, das tödlich verlaufen kann. In Asien entfallen 90 % der schweren Dengue-Erkrankungen auf Kinder. 

Einer der größten Schwierigkeiten, denen sich die jeweiligen Gesundheitsbehörden gegenübersehen, besteht darin, rechtzeitig die Zonen stehender Gewässer (das können auch unverschlossene Wasserbehälter sein) , in denen sich die Larven der das Dengue-Fieber übertragenden Stechmücken entwickeln, zu erkennen und so das Entstehen der Epidemie zu antizipieren. 

Die auf diesem Gebiet arbeitenden französischen Teams glauben, das Problem in den Griff zu bekommen. Sie stützen sich hierbei auf eine Erkennungsmethode mittels Satellitenaufnahmen, die sich schon bei anderen Viruserkrankungen, die ebenfalls durch Stechmücken übertragen werden, bewährt hat: das Fieber der Riff-Senke („fièvre de la Vallée du Riff“) und die Malaria. Die Satellitenaufnahmen werden ebenfalls dazu benutzt, das Auftreten anderer Epidemien wie Cholera vorauszusagen. 

„Unsere Herangehensweise, die wir télé-épidémiologie nennen – so Murielle Lafay, Verantwortliche für die Bereiche Umwelt, Klima und Gesundheit beim CNES / Toulouse, ist in ihrer Art originell und beginnt mit multidisziplinären Feldstudien. Erst dann seien die Forscher in der Lage, die Verknüpfung mit den Parametern  herstellen, die sie mittels der Satellitenaufnahmen identifizieren können.

Das Laboratorium Sanofi-Pasteur rechnet damit, dass es  bis zum Jahre 2015 auf der Grundlage der von ihm seit 20 Jahren durchgeführten Arbeiten, die Genehmigung zur Markteinführung eines Impfstoffes gegen das Dengue-Fieber erhalten wird. Es erwartet im Herbst 2012 die Ergebnisse der letzten Phase der klinischen Tests. Sanofi-Pasteur hat in Neuville-sur-Saône bereits eine neue Fabrik gebaut, um den Impfstoff herzustellen. 

Quelle: Quelle: Le Figaro (Sciences) vom 8.2.2012 Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Lebenswissenschaften

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