Die am 11.1.2011 veröffentlichte Studie beschränkt sich - von wenigen Ausnahmen abgesehen - auf die von AERES an allen französischen Universitäten durchgeführten Evaluierungen, die auch die universitäre Forschung einschlossen ("évaluation intégrée"). Sie sind in der Studie nach "Académies" geordnet und insoweit getrennt abrufbar.
Die Evaluierung der Grandes Écoles und der anderen "écoles" (insbesondere Ingenieurschulen und Wirtschaftshochschulen) und der staatlichen Forschungseinrichtungen ist noch nicht vollständig abgeschlossen. Über sie werden zu gegebener Zeit gesonderte Regionalstudien vorgelegt.
Anlässlich einer Pressekonferenz, in der er die Studie am 11.1.2011 vorstellte, stellt AERES-Präsident Jean-Francois Dhainaut fünf Lehren heraus, die AERES aus den bisher durchgeführten Evaluierungen ziehe:
- Es besteht eine sehr starke Beziehung zwischen der Qualität der Forschung einer Universität und ihren Master-Studiengängen und umgekehrt.
- Die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten einerseits und den "écoles" (Ingenieurschulen und Wirtschaftshochschulen), den staatlichen Forschungseinrichtungen, den Universitätskliniken und den Akteuren ihres sozio-ökonomischen Umfelds andererseits ist effektiv geworden.
- Durch die Vorbereitung auf die Ausschreibungen der jüngsten Zeit betreffend die "Operation Campus" und die "Große Staatsanleihe" (Programm Zukunftsinvestitionen) wurde bei den "Großen Metropolen" (Île-de-France, Marseille, Lyon, Lille) eine Dynamik ausgelöst. Diese führte bei diesen zu Überlegungen bezüglich kooperativer Projekte, die die Ansiedlung großer technischer Plattformen erlauben.
- Innerhalb der Regionen - außerhalb der "großen Metropolen" - sind Formen der Zusammenarbeit erforderlich, um die kritische Masse zu erreichen, die es erlauben wird, mit den "großen Metropolen" auf gleicher Augenhöhe zusammenzuarbeiten.
- Die in jüngster Zeit gegründeten Universitäten erfüllen sehr häufig ihre Rolle als Anziehungspunkt für ihr Umland ("mission de proximité"). Ihre Aufgaben auf dem Gebiet der Forschung, die schwieriger wahrzunehmen sind, können nur dadurch die notwendige Konsistenz gewinnen, dass Verbindungen mit den "großen Metropolen" geknüpft werden.
Jean-Francois Dhainaut legte Wert auf die Feststellung, dass es sich bei der Studie nicht um eine Rangliste der französischen Universitäten handle. Er hebt allerdings in seiner Präsentation der Studie die Universitäten von Lyon und seiner Region hinsichtlich der Qualität ihres Studienangebots (Licence- und Masterstudiengänge) und die von ihnen unter Beweis gestellte Dynamik bei ihrer gegenseitigen Vernetzung besonders hervor.
Der Beschreibung der einzelnen - ihren jeweiligen "Académies" zugeordneten - Universitäten sind auf 17 Seiten den allgemeinen "Réflexions méthodologiques " vorangestellt. In grenzüberschreitender Perspektive sind die Überlegungen betreffend einige Verbesserungen, die bei der nächsten Serie von Evaluierungen zu beachten seien (Seite 7 der Studie) von Interesse; besonders diejenigen, die eine anzustrebende europäische Harmonisierung (u. a. als unverzichtbare Etappe für das Zustandekommen von Absprachen mit den Evaluierungsinstanzen anderer Länder) zum Gegenstand haben.