Valérie Pécresse bezeichnete die französischen Ingenieurschulen als ein Kernstück der französischen Hochschullandschaft. Sie finden - so die Ministerin - künftig ihren Platz in den "Pôles de Recherche et d' Enseignement Supérieur" (PRES). Valérie Pécresse plädiert für eine Annäherung der Ingenieurschulen und der Universitäten. Dies liege im Interesse aller Betroffenen. Die Ingenieurschulen müssten ihre Stellung zum Doktorat als Studienabschluss definieren und sich insoweit positionieren, um auf internationaler Ebene ihre Sichtbarkeit zu erhöhen. Der Doppelabschluss "ingénieur-docteur" werde es ermöglichen, den Bedarf an Spitzenkompetenzen hohen Niveaus zum Nutzen technologischer Innovation und wissenschaftlicher Fortentwicklung, deren Frankreich bedürfe, zu decken.
Valérie Pécresse zeigte sich von den guten Berufsaussichten junger Ingenieure sehr befriedigt; 90 % von ihnen fänden bereits 2 Monate nach Ablegung ihrer Diplomprüfung eine Anstellung.
Der Frauenanteil an der Zahl der Studierenden der Ingenieurschulen habe sich in den letzten 20 Jahren von 11 4446 auf 30 555 fast verdreifacht. Ihr Anteil betrage zur Zeit 26 %, sei aber mit 17 % der im Beruf stehenden Ingenieure immer noch unzureichend; für die Altersgruppe von weniger als 30 Jahren läge ihr Anteil aber immerhin schon bei 27 %. Das sei aber immer noch unzureichend.
Die Gesamtzahl der an den französischen Ingenieurschulen Studierenden ist in den letzten 20 Jahren von 57 653 im Jahre 1991 auf 127 987 im Jahre 2010 gestiegen. Das enspricht einer Zunahme von 112 %. 14 659 davon sind Ausländer (1999: 3 967).
Die Ministerin begrüßte die - derjenigen der Universitäten durchaus ebenbürtigen - Anstrengungen der Ingenieurschulen, sich mehr und mehr "sozial zu öffnen". Die Zahl der von ihnen aufgenommenen Abiturienten aus sozialschwachen Familien, die durch ein Stipendium ausgezeichnet wurden ("boursiers"), sei zwischen 2007 und 2008 um 60 % gestiegen.
Unter der oben angegebenen Internetanschrift steht ein Dokument des Forschungsministeriums mit weiteren Informationen zur Situation der Ingenierstudenten zur Verfügung.
Die finanziellen Zuwendungen des Staates an die 39 Ingenieurschulen, die in die Ressortzuständigkeit des Forschungsministeriums fallen, steigen - in Fortsetzung der seit 2009 in diesem Umfang bisher nicht dagewesenen Erhöhung ihrer Mittel - um durchschnittlich 3,5 %. Im Zeitraum 2007 - 2011 stiegen die finanziellen Zuwendungen des Staates an die Ingenieurschulen im Durchschnitt um 17 %. Vier Ingenieurschulen, die in einem Pressekommuniqué des Forschungsministeriums vom 13.1.2011 im Einzelnen aufgeführt sind, erfuhren in diesem Zeitraum aufgrund ihres allgemein anerkannten Nachholbedarfs eine Aufstockung von mehr als 20 %.