StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Die Zahl der auf der Kolleg- und Lyzeumsstufe Chinesisch lernenden Schüler hat sich seit dem Jahre 2004 mehr als verdreifacht

Frankreich: Die Zahl der auf der Kolleg- und Lyzeumsstufe Chinesisch lernenden Schüler hat sich seit dem Jahre 2004 mehr als verdreifacht

Die „Association France Chine Éducation“ hielt am 20.1.2012 ihr Kolloquium 2012 „Chinesisch lernen: eine Trumpfkarte. Wie und zur Vorbereitung auf welche Berufe ?“. Von erstklassigen Sachkennern wurde die Frage "Die Hochschulen - ihr Angebot nach dem Baccalaureat, die Unternehmen und ihr Bedarf" behandelt. Die Partner des Bereichs stellten sich vor.

Der im französischen Erziehungsministerium für den Unterricht des Chinesischen zuständige Inspecteur Général Joel Bel Lassen hatte im Vorfeld des Kolloquiums im Dezember 2011 einen Bericht zum Stand des Unterrichts in Chinesisch an den französischen Schulen und Hochschulen vorgelegt (siehe obigen Link zum Download).

Le Figaro vom 20.1.2012 berichtete unter der Überschrift „Die Welle des Chinesischen verstärkt sich an den Schulen“.

Mit steigender Tendenz steht Chinesisch (0,4 %) nach dem Stand des Jahres 2008 hinter Englisch (97,7 %), Spanisch (39,7 %), Deutsch (15,4 %) und Italienisch (4,2 %) vor Russisch (0,3 %)  und Portugiesisch (0,2 %) an fünfter Stelle der im französischen Sekundarschulwesen (collèges et lycées) unterrichteten Sprachen. Mit dem Schuljahr 2011 - 2012 hat gegenüber 9328 im Jahre 2004 mit 29 505 die Zahl der Chinesisch lernenden Schüler nochmals um 10 % zugenommen. Es handele sich hierbei - so Jean-Pierre Lorenzati, Lyzeumsdirektor ehrenhalber und Begründer der „Association France Chine Éducation“ - nicht um eine bloße Mode. Chinesisch habe inzwischen einen nicht zu umgehenden internationalen Status erlangt. So sei China z.B. zu einem der wichtigsten Zielländer von Praktikanten des französischen Ingenieur- und Handelshochschulen geworden.

90 % der Chinesisch lernenden Schüler der Sekundarstufe entscheiden sich für Chinesisch als 3. Fremdsprache schon ab der 6.Klasse und 40 % von ihnen ab der 4.Klasse als erste oder 2. Fremdsprache. 90 % dieser Schüler sind französische Muttersprachler. Nach zwei oder drei Jahren Chinesisch -Unterricht - so Wenying Lefebre, Agrégée de chinois und Inspectrice pédagogique in der Île-de-France - könne sich ein Schüler im Alltagsleben auf Chinesisch schon zurechtfinden.  

An der Mehrheit der Hochschulen (Universitäten und Grandes écoles/ Polytechnique, ENA, HEC, École centrale, École des Mines,Superlec, Sciences Po) möchten die Studierenden ebenfalls Chinesisch lernen. Mehr als 150 der Hochschulen bieten heute 12 000 Studierenden Lehrveranstaltungen für Chinesisch an.

In dem o.g. Sachstandsbericht des französischen Erziehungsministeriums ist in aufgeschlüsselter Form (Seiten 4 -5) das einschlägige Zahlenwerk dargestellt; auf den Seiten 5 bis 6 des Berichts werden einige der Probleme geschildert, vor denen die Schulverwaltungen gegenüber der wachsenden Nachfrage nach Chinesisch - Unterricht stehen.

Quelle: Association France Chine Éducation / Le Figaro Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen

Weitere Informationen

Projektträger