StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Eine landesweite Erhebung gibt erstmals Auskunft über die Berufsaussichten der Abschlüsse nach Disziplinen und Universitäten

Frankreich: Eine landesweite Erhebung gibt erstmals Auskunft über die Berufsaussichten der Abschlüsse nach Disziplinen und Universitäten

Für Frankreich ist dies eine Premiere, für Forschungsministerin Valérie Pécresse eine "echte Revolution der Denkweisen".

Bisher waren die französischen Universitäten der Auffassung, dass ihre Verantwortung mit der Aushändigung der Diplome ende.

Das hat sich mit dem Hochschulreformgesetz vom 10.8.2007 geändert. Es weist den Universitäten die Orientierung der Studierenden hinsichtlich beruflich aussichtsreicher Studienrichtungen und Hilfestellung beim Übertritt in das Berufsleben als neue Aufgabne neben Lehre und Forschung zu.

Die jetzt vorgelegten Ergebnisse einer landesweiten Erhebung, die im Dezember 2009 gestartet wurde, bezieht sich auf Studierende, die im Juni 2007 ihren Abschluss gemacht haben; es geht dabei um 90 000 Diplominhaber; allerdings liegen zunächst nur die Ergebnisse von Studierenden vor, die einen Master-Abschluss haben.

Die Erhebung stellten die Universitäten - im Gegensatz zu den "Grandes écoles" - vor eine extrem schwierige Aufgabe. Bei der Auswertung wurden Ergebnisse nur dann berücksichtigt, wenn der Rücklauf der Antworten mindestens 30 % betrug.

Die Erhebung liefierte Angaben über die Aufnahme einer Berufstätigkeit der Universitätsabsolventen (Master), das Einstellungsniveau und den Status des aufnehmenden Arbeitgebers (öffentlicher Dienst, Privatunternehmen) und zu der Frage, ob es sich dabei um unbefristete oder befristete Arbeitsverträge handelte. Über die Höhe jeweiligen Anfangsgehälter liefert die Erhebung keine Angaben.

Neben der Information der Eltern und der Studierenden selbst soll die Erhebung den anderen Beteiligten als Hilfsmittel für Entscheidungen dienen; z.B. den Universitäten einerseits, um über notwendige Verbesserungen der am wenigsten erfolgreichen Studiengänge nachzudenken, und dem Staat andererseits, um die Ergebnisse der Erhebung bei der Bemessung der finanziellen Zuwendungen an die einzelnen Universitäten berücksichtigen zu können.

Die Ergebnisse der Erhebung bezeichnete Forschungsministerin Valérie Pécresse als gut und sogar sehr gut. Im landesweiten Durchschniit haben 91,4% der Studierenden - bezogen auf das Jahr 2007 - drei Jahre nach Ablegung ihrer Masterprüfung einen Arbeitsplatz gefunden. Das sei - so die Ministerin - mit den Ergebnissen der Absolventen der "Grandes écoles" vergleichbar. Zwei Drittel der Universitätsabsolventen sei ein unbefristeter Arbeitsvertrag angeboten worden. Die privaten Unternehmen stellten zwei von drei Absolventen ein.

Unter der oben angegebenen Internetanschrift stehen zur Verfügung:

  • die Schlüsselzahlen und wichtigsten Ergebnisse  nach Disziplinen und nach den Sektoren der die Hochschulabsolventen einstellenden Arbeitgeber,
  • die landesweiten nach Universitäten aufgeschlüsselten Ergebnisse,
  • eine Erläuterung der der Erhebung zugrundeliegenden Methodik.
Quelle: www.recherche.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen

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