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Frankreich: Erste Bilanz der Förderung studentischer Unternehmer

Berichterstattung weltweit

Das 2014 gestartete Förderprogramm für studentische Unternehmer ist erfolgreich angelaufen und findet auch international Anerkennung. Es ist jedoch unter den Studierenden noch nicht bekannt genug.

Anlässlich der dritten Preisverleihung für studentische Startups (Prix PEPITE – Tremplin) am 8. November 2016 zog das französische Bildungsministerium eine erste Bilanz seines Förderprogramms für studentische Unternehmer, mit dem unternehmerische Ausbildungsinhalte stärker in die Lehre eingebunden und Unternehmensgründungen gefördert werden sollen. So profitierten von diesem Angebot im akademischem Jahr 2015/2016 mehr als 115.000 Studierende – das seien rund 20 Prozent der Masterstudierenden, wie die Bildungsministerin Najat Vallaud-Belkacem bekannt gab. 9.800 Studierende haben zusätzlich auch das Diplom für Unternehmertum (diplôme d’établissement dédié à l'entrepreneuriat) erhalten. Darüber hinaus entstand die Möglichkeit, sich als „studentischer Unternehmer“ anerkennen zu lassen und in einem der 29 regionalen Zentren für Innovation, Transfer und Unternehmertum (Pôles pour l'innovation le transfert et l'entrepreneuriat, PEPITE) gefördert zu werden. 2.072 Studierende haben diese Chance ergriffen. Sie erhalten für ihre Gründungsidee finanzielle und inhaltliche Unterstützung durch die PEPITE, können deren Coworking-Spaces nutzen und auch nach ihrem Abschluss den Studentenstatus behalten, inklusive der damit verbundenen Vorteile (soziale Absicherung, Zugang zur Mensa, vergünstigte Nutzung öffentlicher Transportmittel). Im akademischen Jahr 2014/2015 bewarben sich 1.034 Studierende um diese Förderung, von denen 645 angenommen wurden. Im folgenden Jahr waren es bereits 2.276 Bewerbungen und 1.427 Geförderte. Im laufenden akademischen Jahr hoffen die Koordinatoren des Programms nun auf bis zu 3.000 studentische Unternehmer.

Für die meisten Nachwuchsunternehmer ist das Förderprogramm ein Erfolg. Wie eine Studie zeigte, ist für über 40 Prozent jedoch die Vereinbarkeit von Studium und Unternehmensgründung eine große Herausforderung. Aus diesem Grund schrecken auch viele Studierende davor zurück (53 Prozent der grundsätzlich Interessierten). Der Staatssekretär für Hochschulwesen und Bildung, Thierry Mandon, sagte dazu, es müsse sich in Frankreich erst eine Risikokultur entwickeln, noch würde Scheitern zu stark bestraft. Er bedauerte zudem, dass das Programm nicht bekannt genug sei. 40 Prozent der französischen Studierenden haben noch nie von dem Angebot gehört. Daher wird nun verstärkt dafür geworben. Ursprünglich sollten mit Hilfe der PEPITEs bis 2018 20.000 studentische Unternehmen gegründet werden.

International findet das Programm jedoch Anerkennung. Belgien hat kürzlich nach dem französischen Modell ebenfalls ein Programm für studentische Unternehmer unter 25 Jahren aufgelegt und die Europäische Kommission lobte die französische Initiative. Ein Export in andere frankophone und europäische Länder wird momentan geprüft.

Bei der 3. Preisverleihung für studentische Startups wurden 53 Projekte ausgezeichnet, die 5.000, 10.000 oder 20.000 Euro erhalten, um ihre Unternehmen tatsächlich zu gründen. 72 Prozent der Gewinner sind Studierende (zugelassen sind auch Absolventen), davon haben 51 Prozent den Status „studentischer Unternehmer“. Aus den Gewinnerprojekten 2014 (50) und 2015 (53) sind bisher 77 Unternehmen entstanden.

Quelle: MENESR, Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Förderung Innovation Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte

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