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Frankreich: Forschungsinstitut für Informatik und Sicherheitsbehörden kooperieren in der Datenanalyse

Das Institut für Informatik IRIT in Toulouse (Institut de Recherche en Informatique) und die nationale Polizeihochschule ENSP (École nationale supérieure de la police) werden in der Sicherheitsforschung enger kooperieren, insbesondere im Bereich digitaler Daten und Signale. Die Forschungsergebnisse sollen allen Polizeidirektionen zur Verfügung gestellt werden.

Die Kooperation wurde durch die Unterzeichnung einer gemeinsamen Vereinbarung bestätigt. Unterschrieben haben in Anwesenheit des Ministerialvertreters für Sicherheitsindustrie Thierry Delville die Leiterin der ENSP, Hélène Martini und der Präsident des Nationalen Zentrums für wissenschaftliche Forschung CNRS, Alain Fuchs. Das IRIT ist ein gemeinsames Institut des CNRS, der Ingenieurhochschule INP Toulouse (Institut national polytechnique de Toulouse) und der drei Toulouser Universitäten Toulouse 1 Capitole, Toulouse Jean Jaurès und Paul Sabatier. Mit 700 Wissenschaftlern gehört es zu den größten Instituten des CNRS und zu den wichtigsten französischen Forschungseinrichtungen für Informatik. Die ENSP bildet Kommissare und Polizeibeamte aus, aber forscht auch selbst. Beide Akteure arbeiten bereits seit zwei Jahren zusammen.

Wie das CNRS betonte, zeige die Vereinbarung einerseits die gegenseitige Bereicherung der verschiedenen Wissensbereiche, die für die Sicherheit Frankreichs unabdingbar seien und andererseits die Bedeutung der Informatik für neue Instrumente der Verbrechensbekämpfung. Die ständige Sekretärin der Akademie für Wissenschaften, Catherine Bréchignac, die auch dem Wissenschaftlichen Beirat der ENSP vorsitzt, begrüßte die Kooperation.

Die nationalen Sicherheitsbehörden sind insbesondere aufgerufen, sich aktiver an Ausschreibungen z.B. der Nationalen Forschungsagentur ANR oder der Europäischen Union zu beteiligen und bestrebt, intern ihre Kompetenzen in Zukunftstechnologien zu erweitern. Das IRIT ist hierbei eines der wenigen Forschungsinstitute, die sich im Netzwerk Sicherheitsforschung engagieren. Insbesondere in folgenden Bereichen ist das Institut spezialisiert:

  • Erhebung und Auswertung multimedialer Daten
  • Überwachung und Identifikation von Quellen in sozialen Netzwerken, Web, vernetzte Gegenstände, Sensornetze, Kameras …
  • Digitale Bearbeitung und Auswertung von Geländedaten: Biometrie, Bilder Videos, 3D-Scans …
  • Verwaltung und Speicherung von Daten, semantische Datenanalyse (Big Data)
  • Entscheidungshilfe, Simulationen (für Ausbildung und Training sowie für den operativen Einsatz)
  • Systemsicherheit und Netzwerke, Cybersicherheit

Das Abkommen stellt den ersten Schritt einer vertieften Kooperation dar, die das Innenministerium und das Bildungsministerium wünschen, um auf die neuen wissenschaftlichen Herausforderungen zu reagieren, denen die Sicherheitsbehörden gegenüber stehen. Geplant sind angewandte Forschungsprojekte sowie Schulungen.

Quelle: IRIT Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Berufs- und Weiterbildung Dienstleistungsforschung Information u. Kommunikation Sicherheitsforschung

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