Der Bericht wird demnächst allen französischen Universitäten zur Verfügung gestellt.
In ihrer Ansprache machte sich Valérie Pécresse die von den Berichtsautoren herausgearbeitete Unterscheidung zwischen Projekten zu eigen, die sich ihrer Natur nach sinnvoller Weise nur auf nationaler Ebene verwirklichen lassen, und solchen, die - als Regelfall - Ausfluss der Kuturpolitik einer einzelnen Universität oder eines auf örtlicher Ebene bestehenden PRES ("Pôle de recherche et de l' enseignement supérieur") sind.
Als ein auf nationaler Ebene anzugehendes Projekt nannte die Forschungsministerin die Schaffung einer für alle Studierenden bestimmten digitalen Videothek, die diesen die "Meisterwerke der 7. Kunst" zugänglich machen soll, die ihnen sonst verschlossen blieben. Es gehe darum, auf diesem Wege ein sonst vom Verschwinden bedrohtes Kulturerbe den "Filmfreunden von morgen" zu vermitteln.
Ehrgeizige Projekte wie dieses - so Valérie Pécresse - seien jedoch nur dann sinnvoll, wenn sie auf der Ebene der einzelnen Universitäten Entsprechungen fänden. Was durch die Einführung der "Autonomie" der Universitäten in den Bereichen Ausbildung und Forschung (Reformgesetz vom 10.08.2007) bezweckt sei, gelte per definitionem umso mehr für eine "universitäre Kulturpolitik", die im Umfeld einer Stadt oder eines Territoriums durch Öffnung gegenüber den Akteuren der lokalen Kulturszene (Festival, Theater, kulturelle Vereinigungen) ihr Verankerung finde müsse. Als Beispiel hierfür nannte die Forschungsministerin die aktive Rolle, die die Universität Avignon durch die Vernetzung mit dem "Festival d' Avignon" spiele.
Zu der notwendigen "Öffnung" der einzelnen Universitäten gegenüber ihrem kulturellen Umfeld gehöre aber auch der "Dialog der Disziplinen" und die Zusammenfassung der im Schoße einer Universität vorhandenen Talente; dies müsse auch mit Blick auf die vor Ort bestehenden "Pôles de recherche et de l' enseignement supérieur" (PRES) und unter Einschluss bestehender "Grandes écoles" geschehen. Sie habe - so Valérie Pécresse - die Präsidenten der zzt. schon bestehenden PRES aufgefordert, ihr bis zum Jahresende 2010 hierzu ihre Vorstellungen mitzuteilen; auch die Intensivierung der Beziehungen (u. a. durch Schaffung studienmäßiger Übergänge / "passerelles" und Partnerschaften) mit an bestimmten Standorten bestehenden Kunsthochschulen sei wichtig.
Sie sehe im Bereich "Kultur und Universität" darüber hinaus aber auch ein weites Betätigungsfeld für studentische Vereinigungen und Clubs.
Sobald der Bericht "De la culture à l' Université" der Ethik-Kommmission vom französischen Forschungsministerium ins Netz gestellt wird, wird er durch einen Link auch hier verfügbar gemacht.