StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Forschungsministerin Valérie Pécresse nimmt weitere 150 "enseignants-chercheurs" in das "Institut universitaire de France" (IUF) auf

Frankreich: Forschungsministerin Valérie Pécresse nimmt weitere 150 "enseignants-chercheurs" in das "Institut universitaire de France" (IUF) auf

Sie vollzog die Berufung des durch ein Berufungskomité sorgfältig ausgewählten 20. Jahrgangs ("promotion") in das IUF, einer im Jahre 1999 ins Leben gerufenen "Einrichtung ohne Mauern", am 3.Dezember 2010 im Rahmen eines Festaktes in dem "Grand Amphithéatre" der Sorbonne. Ziel des durch Dekret vom 26.August 1999 geschaffenen virtuellen Institus ist es durch gezielte individuelle Förderung einer bestimmten Anzahl von "enseignants-chercheurs" die Forschung an den französischen Universitäten zu fördern und hierbei insbesondere auch die interdisziplinäre Forschung zu verstärken.

DAs IUF hat die Form einer Arbeitseinheit innerhalb des französischen Forschungsministeriums. Der seiner Gründung zugrundliegende Gedanke besteht darin, durch die Förderung von vielversprechenden Forschern, die zum Personalkörper einer Universität gehören, abweichend von der häufigen Praxis der Ernennung der betroffenen Personen durch eine der in Paris ansässigen großen Einrichtungen, insbesondere durch einer der staatlichen Forschungseinrichtungen, oder durch eine Berufung ins Ausland diesen Personenkreis ihrer Herkunftsuniversität zu erhalten.

Zwei Drittel der in das IUF aufgenommenen Forscher müssen einer Provinzuniversität angehören.  Alle Disziplinen können in dem IUF unter Wahrung eines Gleichgewichts zwischen den naturwissenschaftlichen und medizinischen Disziplinen einerseits sowie den Geistes- und Human-und Sozialwissenschaften andererseits vertreten sein. Auch auf die Einhaltung bestimmter Quoten zugunsten älterer und jüngerer Wissenschaftler wird geachtet. Sie müssen jedoch alle den Status von "enseignants-chercheurs" besitzen. 60 Prozent der in das IUF aufgenommenen "enseignants-chercheurs" müssen weiniger als 40 Jahre alt sein.

Die Berufung in das IUF erfolgt grundsätzlich für 5 Jahre.

Die Auswahl der Kandidaten obliegt 2 interdisziplinär zusammengesetzten Jurys, denen mindestens 40 Prozent ausländische Wissenschaftler angehören müssen, unter besonderer Berücksichtigung der von den Kandidaten vorgelegten Forschungsprogramme.  Eine Kooptation durch die Mitglieder des IUF findet nicht statt.

Bei dem seit 2010 eingeschlagenen Rhytmus von 150 Neuaufnahmen pro Jahr (bis 2007: 40 pro Jahr; seitdem in jedem Jahr Aufstockung auf jetzt 150 pro Jahr) wird die Zahl der Mitglieder des IUF im Jahr 2015  750 betragen. Per 1.9.2010 haben bisher 935 "enseignants-chercheurs" die erheblichen finanziellen Vorteile einer Mitgliedschaft im IUF genossen bzw. genießen sie heute noch. Das sind etwa 2 % der an den französischen Universitäten z.Zt. tätigen "enseignants-chercheurs".

Neben einer partiellen Freistellung von den einem "enseignant-chercheur" wahrzunehmenden Lehrverpflichtungen erhalten die Mitglieder des IUF zur Finanzierung ihrer Forschungsprojekte eine substanzielle Zuwendung sowie eine "prime d' excellence scientifique", die zwischen 6000 Euro und 10 000 variiert.

Die Ansprache der Forschungsminister in der Sorbonne am 3.12.2010 war ganz von dem Gedanken bestimmt, die Bedeutung der Zugehörigkeit zu dem IUF der großen Gruppe der "enseignants-chercheurs" attraktiv erscheinen zu lassen. Gleichzeitig wies sie nochmals darauf hin, dass künftig - mehr als dies in der Vergangenheit der Fall war - die Forschung eine der Kernaufgaben jeder Universität ist.  

Valérie Pécresse ermutigte die anwesenden "Enseignants-chercheurs", sich an den im Rahmen des "Plans Zukunftsinvestitionen" anstehenden Projektausschreibungen zu beteiligen. Die Durchführung solcher Projekte könne nicht ohne Auswirkungen auf die Forschungs- und Ausbildungsstrategien der Universitäten, denen sie angehören, bleiben.

Quelle: www.recherche.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Berufs- und Weiterbildung Bildung und Hochschulen Förderung Infrastruktur Fachkräfte

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