StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Forschungsministerin Valérie Pécresse stimmt die universitären Studiengänge im Bereich Lebens- und Gesundheitswissenschaften und das Bedarfsprofil der Gesundheitsindustrien aufeinander ab

Frankreich: Forschungsministerin Valérie Pécresse stimmt die universitären Studiengänge im Bereich Lebens- und Gesundheitswissenschaften und das Bedarfsprofil der Gesundheitsindustrien aufeinander ab

Mit "lettre de mission" vom 11.7.2009 hatte die Ministerin Manuel Tunon de Lara, Präsident der Universität Bordeaux 2, gebeten, die "gegenwärtigem und künftigen Bedürfnisse insbesondere im Bereich der Biotechnologien mit den verschiedenen medizinischen Ausbildungskomponenten unter dem Gesichtspunkt von Berufsbildern und gegebebebfals neu zu schaffenden Befähigungen auf dem Hintergrund der wirtschaftlichen Veränderungen des Wirtschaftszweigs zu analysieren. Sie bat hierzu Manuel Tunon de Lara, einen Vergleich mit dem gegenwärtigen Angebot an Hochschulabsolventen und den einschlägigen "Exzellenz-Studiengängen" des Auslandes anzustellen und auf dieser Grundlage notwendige Weiterentwicklungen der bestehenden Studiengänge abzuleiten.

Manuel Tunon de Lara übergab am 26.2.2010 Valérie Pécresse den von ihr angeforderten Bericht; er wurde vom französischen Forschungsministerium sogleich ins Netz gestellt.

Der Bericht enthält 5 Empfehlungen, die ihrerseits in 23 "Aktionen" unterteilt sind. Die Empfehlungen beziehen sich auf:

  • die Heranbildung und Förderung von "Exzellenz" in den Lebens- und Gesundheitswissenschaften (Empfehlung No 1, Aktionen 1 - 5)
  • die "Öffnung" der zur Zeit bestehenden Studiengänge, die Ausnutzung der Schnittstellen sowie die Begünstigung multidisziplinärer Ausbildungsprofile (Empfehlung No 2, Aktionen 6 - 13)
  • die Abstützung auf einige Ausbildungs- und Forschungsplattformen (3 bis 5) in den Lebens- und Gesundheitswissenschaften (Empfehlung No 3, Aktionen 14 - 16)
  • die Organisation und den Ausgleich von Angebot und Nachfrage im Rahmen eines "Virtuellen Instituts der Gesundheitsberufe" (Empfehlung No 4, Aktionen 17 - 19)
  • die Schaffung neuer Formen, um die Universitäten und die Unternehmen im Dienste der Erstausbildung und der lebenslangen Fortbildung einander anzunähern (Empfehlung No 5, Aktionen 20 - 23).

Dem Bericht sind 12 Anlagen beigefügt, die  Darstellungen

- der von den Gesundheitsindustrien am meisten gesuchten Diplome, Titel und Zertifikate  (Annex 2)
- der in Frankreich bestehenden einschlägigen Doktorandenschulen (Annex 3)
- der Ausbildungsangebote im Ausland (Annex 4)

zum Inhalt haben.

Sie konkretisieren bzw. unterlegen die in dem Bericht gemachten Empfehlungen bzw. die dort getroffenen Feststellungen.

Valérie Pécresse hat die Universitäten gebeten, auch ihrerseits Vorschläge für innovative Ausbildungsgänge nach den Modellen, die schon in Grenoble und Bordeaux praktiziert werden, zu unterbreiten.

In Grenoble hat die "Ecole de biotechnologies" im Rahmen der "Universität Joseph Fournier" mit den ortsansässigen KMU Partnerschaftsabkommen geschlossen, die den Studierenden ohne Schwierigkeiten erlauben, ihren Interessen entsprechende Stagen zu absolvieren; die Unternehmen ihrerseits haben auf diese Weise die Möglichkeit, neue Talente, die sie brauchen,  zu entdecken.

In Bordeaux wird Manuel Tunon de Lara mit dem Beginn des Studienjahres 2010 / 2011 - auch Dank mit Unternehmen getroffener Vereinbarungen - einen dualen / alternativen Ausbildungsgang "Biosanté" des Niveaus "Master" einrichten. Die Forschungsministerin hat angekündigt, dass dieser Ausbildungsgang im Rahmen einer allgemeinen Evaluierung der Universitäten durch die AERES evaluiert werde.

Valérie Pécresse hat weiter die Schaffung eines "Centre de ressources virtuel des métiers des industries de santé" binnen 6 Monaten bekanntgegeben, das es ermöglichen werde, eine "Nationale Karte der verfügbaren Ausbildungen / Ausbildungsstätten zu erstellen.

Quelle: www.recherche.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Lebenswissenschaften

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