Trotz der gestiegenen Kosten halte das französische Energieunternehmen Électricité de France (EDF) laut der Zeitschrift „Le Monde“ an der geplanten Inbetriebnahme 2016 fest. Die Kostensteigerung sei auf eine Änderung im Design des Druckbehälters, zusätzliche Studien sowie die Berücksichtigung neuer regulatorischer Anforderungen zurückzuführen, die als Konsequenz aus der Katastrophe von Fukushima resultierten. Zudem musste EDF auf „unvorhersehbare industrielle Entwicklungen“ reagieren; so musste die metallische Ummantelung des Reaktorgebäudes nach der Entdeckung von Beschädigungen ersetzt werden, dies habe wiederum die Arbeitsplanung verändert und entsprechende finanziellen Auswirkungen zur Folge.
Die erneute Kostensteigerung falle gemäß "Le Monde" umso negativer auf, als die sozialistische französische Regierung gegenwärtig eine Debatte zum Wandel der Energieversorgung führe. Frankreich möchte den Anteil der Nukleartechnologie an der Stromversorgung von gegenwärtig 75% bis zum Jahr 2025 auf 50% absenken. Kritiker in der französischen Opposition argumentieren inzwischen, dass die erneute Ankündigung der Kostensteigerung die Wettbewerbsfähigkeit der Druckwasserreaktors gegenüber Windrädern begrabe.
Zusätzlich ist EDF erstmals mit einem Bußgeld in Höhe von 4.000 € belegt worden, da radioaktives Material aus einem Kernkraftwerk in Golfech (Süd-Westen Frankreichs) ausgetreten ist.