StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Plattform "Myrte" soll auf Korsika die Speicherung von Sonnenenergie ermöglichen

Frankreich: Plattform "Myrte" soll auf Korsika die Speicherung von Sonnenenergie ermöglichen

Die Plattform "Myrte" (Mission hydrogène renouvelable pour l' intégration au réseau électrique) wurde am 9.1.2012 in der Nähe von Ajaccio offiziell eingeweiht. Projekträger sind die "Université de Corse / Unité de Recherche Sciences pour l' Environnement" (UMR CNRS 6134), das Commissiariat à l' Énergie Atomique et aux Énergies Renouvelables" (CEA) und HELION, eine auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologien tätigen Tochtergesellschaft von AREVA.

Ziel von "Myrte" ist es, mittels einer Photovoltaikanlage erzeugte Energie in Form von Wasserstoff und Sauerstoff  so zu speichern, dass sie mittels einer Brennstoffzelle ("pile à combustible") bei nachlassender oder fehlender Sonneneinstrahlung in Elektrizität umgewandelt und in das EDF-Netz eingespeist werden kann. Auf diesem Wege hofft man, in Korsika eine bessere Betriebsführung in der örtlichen Elektrizitätsversorgung zu ermöglichen und eine Stabilisierung des Übertragungsnetzes zu erreichen.

Im Augenblick kann "Myrte" 200 Haushalte mit Elektrizität versorgen. Dieser erste Schritt erlaubt es, unter Echtbedingungen das System auf seinen späteren Einsatz in größerem Maßstab hin zu erproben. Insoweit handelt es sich bei "Myrte" noch um ein Projekt in vorindustriellem Stadium.

Der Betreiber der Anlage, die in etwas mehr als zweieinhalbjähriger Arbeit  errichtet wurde, verfügt über ein Budget von 21 Millionen Euro aus regionalen (Collectivité Territoriale de Corse), nationalen und europäischen Mitteln.

Für Inseln stellen zur Zeit noch  die naturbedingten Unterbrechungen ("intermittence")  der Erzeugung von Elektrizität mittels erneuerbarer Energien (Solar- und Windenergie) - so Projektleiter Philippe Poggi gegenüber Le Figaro vom 10.1.2012  ("Stockage de l' énergie solaire: La Corse innove") - die Haupthindernisse für deren Einführung in größerem Umfang dar. Im Gegensatz etwa zu Kontinentalfrankreich, wo die mit Hilfe erneuerbarer Energien erzeugte Elektrizität direkt in das nationale Stromübertragungsnetz eingespeist werden können, sind die Stromübertragungsnetze auf einer Insel zu klein, um in der Regel unvorhersehbare Betriebsausfälle in der Elektrizitätserzeugung auffangen zu können.

Eine detaillierte Projektbeschreibung, die mit zwei Aufnahmen, einer Projektzeichnung und Graphiken angereichert ist, steht unter der oben angegebenen Internetanschrift in Form eines 8-seitigen Pressekommuniqués zur Verfügung.

Quelle: Le Figaro (Sciences) vom 10.1.2012 Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Energie

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