StartseiteLänderEuropaFrankreichFrankreich: Premierminister Francois Fillon stellt das "Nationale Programm schnelle Hochleistungsnetze" vor

Frankreich: Premierminister Francois Fillon stellt das "Nationale Programm schnelle Hochleistungsnetze" vor

Der Premierminster präsentierte das 14 Seiten umfassende Dokument am 14.6.2010. Nach seinen Worten beinhaltet die Verlegung der schnellen elektronischen Hochleistungsnetze (VDSL; Breitbandversorgung) - vorwiegend aus Glasfaser - ein bedeutendes industrielles Potential. Es stelle einen entscheidenden Faktor für die nationale Raumordnung und die regionale Entwicklung des französischen Staatsgebietes dar.

Nach dem Willen der französischen Regierung sollen die hierfür erforderlichen neuen digitalen Infrastrukuren grundsätzlich gleichzeitig ("de facon concomitante") in den städtischen Zonen einerseits und den landwirtschaftlich geprägten Landesteilen andererseits ausgebaut werden. Unbeschadet angestrebter Gemeinschaftsfinanzierungen seitens der verschiedenen beteiligten Akteure wird hiervon eine echte Hebelwirkung für privates Investment erwartet.

In der Durchführung des "Nationalen Programms" sollen die territorialen Gebietskörperschaften durch Gemeinschaftsfinanzierungen mit dem Staat und in Ergänzung zu den Projekten der Netzbetreiber eine bedeutende Rolle übernehmen

Mit der jetzt erfolgten Vorlage des "Nationalen Programms" gibt die Regierung den Startschuss für die 1. Phase, die schon im Juli 2010 beginnen wird; diese hat zum Ziel, die Investitionsverpflichtungen der Netzbetreiber für die nächsten Jahre zu sammeln und gleichzeitig der Regierung einen Überblick über die Projekte der Gebietskörperschaften zu verschaffen.

Gleichzeitig findet eine Ausschreibung für die Durchführung von Pilotprojekten statt, um die Modalitäten für den Ausbau der schnellen Höchstleistungsnetze zu erproben.

Dem Programm sollen aus der "Großen Staatsanleihe" 2 Milliarden Euro zufließen. Für das Programm ist der Gedanke maßgebend, dass die Mehrheit der Bevölkerung kurz- oder mittelfristig per Glasfaser an das Höchstleistungsnetz angeschlossen werden kann; es geht jedoch davon aus, dass andere verfügbare Technologien eingesetzt werden müssen (Modernisierung der bestehenden Netze, Internetverbindungen per Satellit, Mobilfunknetze unter Inanspruchnahme der sog. "digitalen Dividende"), um das gesamte Staatsgebiet mit gleichwertigen elektronischen Diensten zu versorgen.

Zu diesem Zweck wird die Regierung während des Sommers 2010 eine "consultation publique" in die Wege leiten, um

  • die Förderung von F+E-Projekten betreffend den landesweiten Ausbau schneller Hochleistungsnetze und
  • die Modalitäten einer Finanzierung der verschiedenen in Betracht kommenden Technologien

im Einzelnen zu untersuchen.

In diesen Prozess sollen auch die Ergebnisse des Berichts einfließen, den ARCEP ("Autorité de Régulation des Communications Électroniques et des Postes") auf der Grundlage von Artikel 32 des Gesetzes vom 17.12.2009 (No 2009 - 1572) betreffend den "Kampf gegen die digitale Spaltung der Gesellschaft" bis zum 30.6.2010 dem Parlament zuleiten soll. Der Bericht wird - so die detaillierten Vorgaben von Artikel 32 des Gesetzes - den Stand der festen und mobilen Technologien (einschließlich in Betracht kommender satellitärer Lösungen) zum Gegenstand haben.

Auf satellitäre Lösungen als "wirksamste Technologie" zum landesweiten Ausbau des Angebots an schnellen elektronischen Diensten in Glasfaserqualität hatte schon Forschungsministerin Valérie Pécresse am 8. Juni 2010 in ihrer Ansprache vor der 2. "Semaine internationale des applications spatiales" (Toulouse) hingewiesen. Gleichzeitig machte sie auf die Perspektive bedeutender, sich hier weltweit bietender Absatzmöglichkeiten für die französische Raumfahrtindustrie aufmerksam.

Quelle: www.premier-ministre.gouv.fr Redaktion: Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Förderung Innovation Information u. Kommunikation Wirtschaft, Märkte

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