Der Rat trat am 6.3.2012 in der „Cité des sciences et de l‘ industrie“ (Paris) in Anwesenheit von Kultur- und Kommunikationsminister Frédéric Mitterand, Forschungsminister Laurent Wauquiez und dem Generalkommissar für Investitionen René Ricol zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen.
Das Gremium hat die Aufgabe, die verschiedenen Akteure der „Culture scientifique, technique et industrielle“ (C.S.T.I.) in einer neuartigen Struktur zum Dialog und Gedankenaustausch zusammenzuführen. Um landesweit die Verbreitung der C.S.T.I. zu fördern, begleitet es u.a. auch die Projekte, die aus Mitteln des „Programms Zukunftsinvestionen“ in Höhe von zusätzlichen 50 Millionen Euro gefördert werden (Gesamtförderungsbetrag: 100 Millionen Euro).
Vorsitzende des 20 Mitglieder umfassenden Rates ist Claudie Haigneré, die seit einem Jahr Präsidentin von „Universcience“ ist.
1996 war sie die erste weibliche Astronautin; von 2002 bis 2004 war sie Ministre déléguée à la Recherche et aux Nouvelles Technologies, in den Jahren 2004 und 2005 Ministre déléguée aux Affaires Européennes.
In „Universcience“ waren im Jahre 2009 die Aufgaben des „Palais de la Découverte“ und der „Cité des Sciences et de l‘ Industrie“ zusammengefasst worden. „Universcience“ ist die nationale Referenzstruktur für die C.S.T.I. Ihre vorrangige Aufgabe besteht darin, die Anstrengungen zu unterstützen, junge Menschen für wissenschaftliche Studiengänge sowie wissenschaftliche und technische Berufe zu sensibilisieren.
Dem jetzt neu geschaffenen „Conseil de la culture scientifique, technique et industrielle“ gehören Vertreter des Staates, staatlicher Einrichtungen, die für die C.S.T.I. repräsentativ sind, sowie wegen ihrer fachlichen Kompetenz oder ihrer Einbindung in die C.S.T.I. auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene ausgewählte Persönlichkeiten an. So wird in dem Gremium der Moderator der populärwissenschaftlichen Sendung „C‘ est pas sorcier“ („Das ist kein Kunststück“) Jamy Gourmaud neben bekannten Wissenschaftlern wie der Geographin Marie-Claude Maurel, der Biologin Christine Petit, dem Mathematiker Cédric Villani und dem Paläontologen Yves Coppens Platz nehmen.
Mit Hilfe der Mittel aus dem „Programm Zukunftsinvestitionen“ will der Staat den in dem Bereich C.S.T.I. vor Ort tätigen Akteuren die Mittel an die Hand geben, um die C.S.T.I. landesweit zu verbreiten und die Unterrichtsformen in den wissenschaftlichen Fächern zu erneuern. Hierbei sollen sie darauf achten, den Zugang zu diesen für sozialschwächere Bevölkerungsschichten aller Altersstufen, insbesondere aber von Jugendlichen, zu erleichtern.
Im September 2011 hätte sich – so ein Pressekommuniqué des französischen Forschungsministeriums vom 6.3.2012 - im Zusammenhang mit der Zuteilung der ersten Tranche von 44 Millionen Euro des Projekts „“Entwicklung der C.S.T.I. und Chancengleichheit“ eine in dieser Intensität nicht erwartete Dynamik, eine Qualität, ein Mobilisierungseffekt und ein Erfindungsreichtum der örtlichen Akteure gezeigt, neue Handlungshebel und einen erweiterten Wirkungsradius vorzuschlagen. Aus ihnen wurden 12 Projekte aus insgesamt mehr als 60 eingereichten Vorschlägen ausgewählt, unter ihnen:
- für die Verbreitung der C.S.T.I. unter der Federführung von „Universcience“ das nationale Internetportal des Projekts „ESTIM“ und andere mehr regional verankerte vergleichbare Projekte, die sich zu einem Konsortium zusammenschließen werden
- für die pädagogische Vermittlung („pédagogie des sciences“) die Einrichtung „Regionaler Häuser für Wissenschaft und Technologie“ im Dienste des schulischen Lehrpersonals („professeurs“). Das Projekt wurde von der Académie des sciences initiiert und wird von der Stiftung „Pour l‘ éducation à la science – Dans le sillage de la main à la pâte“ betreut.
Mit dem Projekt wird das Ziel verfolgt, den Unterricht in den wissenschaftlichen Fächern in den Grundschulen und auf der Kollegstufe durch den Einsatz von Methoden umzugestalten, die auf den Gedanken „Neugierde, Beobachtung und daraus abgeleiteter Gedankenführung“ („raisonnement“) aufbauen. - für die Chancengleichheit: Das Projekt „Jeunesse, innovation et cohesion sociale“ (JIX), das von der Vereinigung „Les Petits Débrouillards“ („Die sich im Leben zurechtfinden“) getragen wird, hat zum Ziel, die junge Generation, insbesondere die jungen Menschen in städtischen Problemvierteln (quartiers dits „Politique de l ville“) für Zukunftsaufgaben, die mit den Innovationen in Wissenschaft und Technologien in den sozialen und wirtschaftlichen Bereichen sowie mit der Schaffung von Arbeitsplätzen zusammenhängen, zu mobilisieren.
Die Ansprache, die Kulturminister Frédéric Mitterand am 6.3.2012 anlässlich der konstituierenden Sitzung des „Conseil national de la culture scientifique, technique et industrielle“ in der „Cité des sciences et de l‘ industrie“ gehalten hat, macht deutlich, dass die Stärkung der Wissenschaft als Element der staatlichen Kulturpolitik die jetzt gesetzten neuen Impulse als Gemeinschaftsaufgabe von „Universcience“ in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultur und Kommunikation und dem Forschungsministerium sowie deren regionalen Dienststellen versteht. Frédéric Mitterand bezeichnete seinerseits für sein Ministerium die Politik der Verbreitung der C.S.T.I. als Querschnittsaufgabe seines Ressorts im Dienste der von diesem seit seiner Gründung im Jahre 1959 verfolgten „démocratisation culturelle“.