Von deutscher Seite gehören der Kommission, die sich ausschließlich aus Nicht-Franzosen zusammensetzt, Professor Dr. Martin Hellwig (Bonn) und Dr. Wilhelm Krull (Generalsekretär der VW-Stiftung) an.
Der jetzt von ihr vorgelegte Zwischenbericht umfasst 50 Seiten.
Der Zwischenbericht ist in drei Teile untergliedert:
- Die Charakteristika von "Exzellenz" (Seiten 5 -25)
- Die Gouvernance und die Organisation von "pôles universitaires d' excellence" (Seiten 26 - 42)
- Die Initiativen von Regierungsseite, um die Exzellenz zu unterstützen (Seiten 43 - 50).
Unter weitgehendem Verzicht auf textuelle Darstellungen werden in dem Zwischenbericht die Unterschiede der in die Studie einbezogenen Länder und deren universitäre Strukturen und Finanzierungsformen durch Schaubilder, tabellarische und graphische Darstellungen herausgearbeitet und daraus Lehren für die universitären Leitungsstrukturen gezogen.
In Abschnitt 2 des Zwischenberichts "Organisation und Gouvernance" sind die charakteristischen Strukturmerkmale (insbesondere die mit einem gewissen Grade von Selbstverwaltung ausgestatteten "graduate schools") erfogreicher Universitäten dargestellt (Beispiele: Harvard-University und "Ecole d' Economie de Toulouse").
Unter den regierungsseitigen Initiativen, um Exzellenz zu stimulieren (Abschnitt 3 des Zwischenberichts), werden nach einer in sechs Punkten zusammengefassten Definition "Was sind Exzellenz-Initiativen ?" in tabellarischen Kurzdarstellungen die Initiativen einiger Länder und als Beispiel die deutsche Exzellenzinitiative ausführlicher dargestellt (Seiten 48 - 50).
Das Résumé des Zwischenberichts (Seite 4) wird in drei Punkten gezogen:
- die Bedeutung des "Dreifußes": die Autonomie der Universitäten, die Erhöhung der ihnen zur Verfügung stehenden Finanzmittel, die Schaffung von Anreizen (z.B. über ANR)
- die Notwendigkeit einer ausgeglichenen Struktur zwischen der Legitimität der Universitäts-Exekutive und einer akademischen Beratungsstruktur
- die Bedeutung der "écoles doctorales" in Verknüpfung mit den Master-Studiengängen als Herzstück jedes universitären "pôle d' excellence"
- die im Grundsatz positive Bewertung der von Deutschland, Spanien, Frankreich und der EU eingeleiteten Universitätsreformen.
In seinen einleitenden Bemerkungen kündigt Philippe Aghion für den Schlussbericht Ergänzungen zu den Feststellungen des Zwischenberichts unter den Gesichtspunkten der Auswirkungen von Exzellenz-Initiativen auf das gesamte Hochschulsystem sowie der Fähigkeit der Universitäten an, den Studierenden von auf ihrem weiteren Weg verwertbare Ausbildungsinhalte zu vermitteln, um sie auf das Berufsleben vorzubereiten.
Valérie Pécresse wies bei der Übergabe des Zwischenberichts durch Philippe Aghion darauf hin, dass die erfolgreichsten ausländischen Hochschuleinrichtungen interdisziplinären Charakter haben; sie fassten unter ihrem Dach zusammen, was man in Frankreich unter Universitäten und Grandes Ecoles verstehe.
Sie äußerte den Wunsch, dass sich die Universitäten und Grandes Ecoles bei ihren Vorschlägen für die "Große Staatsanleihe" von den Empfehlungen des Berichts leiten lassen.