Der direkte Weg zur Promotion: Voraussetzung der Förderung durch die Deutsch-Französische Hochschule war die Gestaltung eines Programms, das die beiden Jahre des Masterstudiums mit drei Jahren Promotionsstudium zu einer insgesamt fünfjährigen Ausbildung verknüpft. Ziel ist es, herausragenden Studierenden die Möglichkeit zu geben, bereits im Master zielgerichtet eine Promotion anzusteuern. Die Programme sollten sich durch einen hohen Integrationsgrad der deutschen und französischen Studienanteile auszeichnen und ein sehr gut strukturiertes Ausbildungskonzept vorweisen können. Die gemeinsame Bewerbung der Universität Bielefeld und der Universität Paris I konnte die Gutachter des Hochschulrats der Deutsch-Französischen Hochschule überzeugen. Auf Bielefelder Seite sind Professor Dr. Herbert Dawid und Professor Dr. Frank Riedel von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und dem Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung (IMW) für das Programm verantwortlich.
Der Name des Programms lautet „PhD Track in Quantitative Economics“, kurz TiQE. Die Förderung ist am 8. April bewilligt worden. Die Fördersumme für TiQE beträgt jährlich 15.000 Euro für Infrastrukturmittel zuzüglich 200 Euro für jeden eingeschriebenen Promovierenden, für den ein Aufenthalt im Partnerland vorgesehen ist, sowie weitere Mobilitätsbeihilfen und Auslandsstipendien. Im Projektantrag sind zunächst zwölf Plätze im Masterbereich sowie acht Plätze für Promovierende vorgesehen, je zur Hälfte in Paris und Bielefeld. Dabei werden die Gruppen von Beginn an gemischt, sodass ein Teil der Bielefelder Studierenden in Paris beginnt und umgekehrt. Im Laufe des Master- und Promotionsstudiums sind mehrere Wechsel der Studienorte vorgesehen. Studiert wird in englischer Sprache. Zugleich sind Sprachkurse in der jeweiligen Landesprache integrativer Bestandteil des Studiums. Mit Bestehen der Masterprüfungen erhalten die Teilnehmenden von TiQE einen Doppelabschluss. Die Promovierenden werden von beiden Universitäten betreut und erhalten einen gemeinsamen Abschluss.
Neben binationalen Abschlüssen profitieren die Studierenden von einer umfangreichen zusätzlichen Bildung in der jeweils anderen Sprache und haben die Möglichkeit, ein anderes Land und dessen Gepflogenheiten durch lange Studien- und Forschungsaufenthalte gut kennenzulernen. Zudem stellt der Doppelabschluss bei einer Bewerbung in Wissenschaft oder Wirtschaft beider Länder eine bedeutende Zusatzqualifikation dar. Er ermöglicht ihnen, auch beruflich sowohl in Deutschland als auch in Frankreich Fuß zu fassen.
Die Deutsch-Französische Hochschule ist ein Verbund von Mitgliedshochschulen aus Deutschland und Frankreich. Sie fördert die Beziehungen und den Austausch zwischen deutschen und französischen Universitäten mit dem Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich im Hochschul- und Forschungsbereich zu stärken.
Kontakt
Dr. Ulrike Haake, Universität Bielefeld
Institut für Mathematische Wirtschaftsforschung / Bielefeld Graduate School of Economics and Management (BiGSEM)
Telefon: +49 521 106-4922
E-Mail: ulrike.haake@uni-bielefeld.de