Zeit: 15.08.2010 bis 03.09.2010
Ort: Universität Leipzig, Hörsaalgebäude, Universitätsstraße 7
Pressekonferenz: Am Sonntag, dem 15. August 2010, um 17.30 Uhr im Hörsaal 2 der Universität Leipzig, Hörsaalgebäude, Universitätsstr. 7 (Weg ist ausgeschildert).
Die SSLT wird am 15.08.2010 um 18 Uhr ebenfalls in Hörsaal 2 mit der ersten Abendvorlesung eröffnet.
Die Durchführung der Sommerschule beruht auf den Erfahrungen der erfolgreichen Frühjahrsschulen 2006 und 2008 in Leipzig. Die Sommerschule wird von der Universität Leipzig und dem Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie (MPI-EVA) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Sprachwissenschaft (DGfS) und dem Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS, Frankreich) organisiert.
Unterstützt wird die Veranstaltung von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) und der European Science Foundation (ESF). An der Leipziger Organisation sind maßgeblich Martin Haspelmath (MPI-EVA), Balthasar Bickel (Universität Leipzig), Claudia Schmidt (MPI-EVA), Sabine Tatzelt (Universität Leipzig) und Sandra Döring (Universität Leipzig) beteiligt. Ohne die Unterstützung der Studierenden (besonders Sarah Schneider und Sebastian Sauppe, Fachschaftsrat Linguistik) wäre die Veranstaltung nicht in dieser Form durchzuführen.
Erwartet werden etwa 200 Nachwuchswissenschaftler aus 34 Ländern. Neben der Sommerschule werden den Teilnehmern in diesem Zeitraum zwei weitere Workshops, eine studentische Tagung sowie eine Vielfalt an sozialen und kulturellen Aktivitäten angeboten.
In der SSLT gibt es spezielle Kurse zu afrikanischen Sprachen und zu den Sprachen der Inselwelt Ozeaniens. Eine relativ neue Entwicklung ist auch, dass der kindliche Erwerb von Sprachen aus unterschiedlichsten Erdteilen erforscht wird, so etwa der Sprache eines nepalesischen Minderheitenvolks. In anderen Kursen der Sommerschule geht es um unterschiedliche Strategien der Fragesatzbildung, um den Ausdruck der Mehrzahl am Verb oder um spezielle Pronomina, die Rückbezüglichkeit oder Gegenseitigkeit ausdrücken. Auch die lautliche Seite der Sprache (Bildung von Konsonanten, Vokalen und Silben) wird behandelt, sowie Sprachen, die statt Lauten Gebärden benutzen. Einige Kurse widmen sich methodologischen und philosophischen Fragen, und auch die Geschichte der Sprachtypologie kommt nicht zu kurz. Angesichts der Tatsache, dass Leipzig vor einhundert Jahren der berühmteste Linguistik- Standort der Welt war, und dass die Bezeichnung "Sprachtypologie" von einem Leipziger Linguisten geprägt wurde (von Gabelentz), ist das sehr passend.
Die Sommerschule dient nicht nur der Ausbildung von Doktoranden und anderen Nachwuchswissenschaftlern, sondern auch der Verdichtung der europäischen und internationalen Netze der vergleichenden Sprachwissenschaftler und vor allem der deutsch-französischen Zusammenarbeit auf diesem Gebiet. Aufgrund des großen Ansehens der Leipziger Linguistik wurde diese internationale Sommerschule nach Leipzig vergeben. Für diese "Meisterkurse der Wissenschaft" ist Leipzig mit seiner unvergleichlichen Forschungs- und Kulturlandschaft bestens geeignet.
Hintergrund
Die typologische Sprachwissenschaft ist ein Schwerpunkt der Leipziger Linguistik-Forschung. Die Sprachtypologie versucht, das Wesen der menschlichen Sprache anhand des systematischen Vergleichs von möglichst vielen der weltweit ca. 6000 Sprachen zu ergründen. In den letzten Jahrzehnten hat sich dabei gezeigt, dass die Vielfalt des Sprachbaus deutlich größer ist, als man gemeinhin dachte. Dadurch haben auch kleinere (oft nur von wenigen hundert Menschen) gesprochene Sprachen große Aufmerksamkeit der Forscher erlangt.
Kontakt
Dr. Manuela Rutsatz
Leiterin der Pressestelle
Tel.: 0341 - 97 - 35021
Fax: 0341 - 97 - 35029
E-Mail: rutsatz(at)uni-leipzig.de