Am 3. Juni 2019 wurde im Hochleistungsrechenzentrum der französischen Behörde für Atom und erneuerbare Energien CEA (Commissariat à l'énergie atomique et aux énergies alternatives) in Bruyères-le-Châtel (Departement Essonne) offiziell der neue Supercomputer Joliot-Curie eingeweiht. Er wurde für Forschungszwecke konzipiert und wird Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die Verarbeitung großer Datenmengen sowie umfangreiche Computersimulationen zur Verfügung stehen. In über 15 Forschungsfeldern wie beispielsweise der Klimaforschung oder der Astro- und Geophysik wird die neue Maschine bereits eingesetzt.
Der Joliot-Curie ist mit aktuell 9,4 Petaflops (PFLOPS) der drittschnellste Hochleistungsrechner in Frankreich. Er ist damit 4,5mal schneller als sein Vorgänger, verbraucht aber nur halb so viel Strom. Der Computer verfügt über 400 Terabyte Arbeitsspeicher und fünf Petabyte Festplatte mit einer Datenübertragungsrate von 300 Gigabyte pro Sekunde.
Bis 2020 soll eine Rechenleistung von 22 PFLOPS erreicht werden. Damit würde der Joliot-Curie der schnellste Rechner in Frankreich und der drittschnellste in Europa. Die Rechenleistung soll auch darüber hinaus weiter ausgebaut werden um im internationalen Wettbewerb mitzuhalten. Damit will Frankreich zudem einen weiteren Beitrag zum europäischen Hochleistungsrechner-Netzwerk Prace (Partnership for Advanced Computing in Europe) leisten.
Der Joliot-Curie wurde vom französischen IT-Unternehmen Atos entwickelt und vom nationalen Hochleistungsrechner-Netzwerk GENCI (Grand Equipement National de Calcul Intensif) finanziert. Das GENCI wird als gemeinnützige Einrichtung vom französischen Ministerium für Hochschulbildung, Forschung und Innovation MESRI, mehreren Universitäten sowie den außeruniversitären Forschungseinrichtungen CEA, CNRS und INRIA getragen.
Zum Vergleich: Der weltweit leistungsstärkste Rechner Summit des Oak Ridge National Laboratory (US-Energieministerium) in den USA schafft 143,5 PFLOP. In Europa liegt der SuperMUC NG des Leibniz-Rechenzentrums (Bayerische Akademie der Wissenschaften) mit 19,5 PFLOPS an der Spitze (Stand November 2018).