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TheCamp: Campus für Zukunftsfragen in Aix-en-Provence

Berichterstattung weltweit

Im Westen von Aix-en-Provence wurde mit „TheCamp“ Ende September 2017 ein futuristischer Campus eröffnet, auf dem Führungskräfte, Studierende und Start-ups gemeinsam lernen und Antworten auf die weltweiten Herausforderungen durch Urbanisierung finden sollen.

Die Idee zu dem ungewöhnlichen Konzept stammt vom 2017 verstorbenen, südfranzösischen Unternehmer Frédéric Chevalier, der 2013 mit den ersten Planungen begann. Sein Ziel war es, einen Campus einer neuen Generation zu schaffen, um Antworten auf die Fragen der Zukunft zu finden und insbesondere die Urbanisierung nachhaltig und menschlich zu gestalten. „Die Welt verändert sich rasend schnell und die Führungskräfte sind weder vorbereitet noch gewappnet für die digitale Revolution.“ erklärte der TheCamp-Dekan und Wirtschaftswissenschaftler Walter Baets gegenüber dem Online-Magazin Educpros.fr. „Die Ausbildung an klassischen Business Schools, wo noch ein sehr lineares, kausales, hierarchisches und sehr auf Kontrolle orientiertes Bildungsmodell dominiert, ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit.“

300 Studierende und 2.000 Führungskräfte unterschiedlichster Herkunft und aus aller Welt sollen sich nun jährlich auf dem Campus weiterbilden und 20 Start-ups sowie 40 kleine und mittlere Unternehmen beherbergt werden. Auch eine Artist Residence für junge Künstler ist bereits eingerichtet. Es gibt fünf Schwerpunkte: Angebote für Studienabsolventen, Angebote für Führungskräfte, ein privatwirtschaftlich getragenes Gründerzentrum, ein Zentrum für Experimente und Veranstaltungen für ein breites Publikum. Dazu gehören ein Fablab mit 3D-Druckern, eine Prototyp-Werkstatt, Konferenzräume, ein Virtual Reality Showroom, eine Wohneinheit mit 175 Zimmern und Sportanlagen. Unternehmen werden als Weiterbildung für ihre Führungskräfte pro Monat 28 Tages-Programme angeboten, die für jeweils 1.200 Euro gebucht werden können. Abschlüsse werden nicht verliehen. TheCamp ist ein Unternehmen, dessen Geschäftsmodell sich bis 2020 selbst tragen und zudem in eine Stiftung überführt werden soll. Das veranschlagte Jahresbudget beträgt 15 Millionen Euro.

Für den Neubau von TheCamp in Form eines Ufos auf dem abgelegenen Arbois-Plateau im Westen von Aix-en-Provence wurden 39 Millionen Euro investiert, davon 13 Millionen Euro von der öffentlichen Hand. Die Entwicklung und Umsetzung der Programme über fünf Jahre kostet 40 Millionen Euro, davon 21 Millionen Euro aus öffentlicher Hand. Unter anderem wurde das Projekt im Rahmen der French Tech-Initiative gefördert, mit der französische Startups mehr Sichtbarkeit erlangen sollen. 15 Unternehmen (darunter unter anderem Air France, SNCF und VINCI) sind bereits Partner von TheCamp und steuern fünf Jahre lang jährlich jeweils 300.000 Euro bei.

Auch mit Hochschulen gibt es verschiedene Anknüpfungspunkte: Mit der Universität Aix-Marseille (AMU) ist eine Kooperationsvereinbarung in Vorbereitung. Angedacht ist etwa, Doktoranden einen Aufenthalt von zwei bis drei Monaten zu ermöglichen oder dass die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der AMU als Experten konsultiert werden. Die AMU und TheCamp bereiten darüber hinaus zusammen mit der Metropolregion Aix-Marseille-Provence und der örtlichen Handelskammer an einem gemeinsamen Antrag im Rahmen des nationalen Programms für Zukunftsinvestitionen PIA (Programme d’investissement d’avenir) vor. Auch mit den verschiedenen Business Schools der Region gibt es Gespräche.

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Quelle: Educpros.fr Redaktion: von Kathleen Schlütter, Deutsch-Französische Hochschule Länder / Organisationen: Frankreich Themen: Bildung und Hochschulen Fachkräfte Innovation

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