Das sogenannte radioiod-refraktäre Schilddrüsenkarzinom stellt eine therapeutische Herausforderung dar, da die bei einem differenzierten Karzinom bestehende Fähigkeit zur Aufnahme und Speicherung von radioaktivem Jod verlorengegangen ist. Damit entfällt diese Therapieoption (Radioiodbehandlung) und die Prognose der Patienten verschlechtert sich dramatisch. Ziel des Vorhabens ist eine möglichst frühzeitige Erfassung von Markern und Prozessen, die dieses biologische Verhalten bedingen. Im Einzelnen soll die Rolle von genetischem Profil, Karzinomstammzellen, sowie weiteren potentiellen Einflussfaktoren untersucht werden. Konkret ist vorgesehen, von Patienten, die wegen eines Schilddrüsenkarzinoms operiert werden, Tumorproben zu gewinnen und diese zentral in einer Biobank zu asservieren. Der weitere Verlauf der Erkrankung zeigt dann, ob Patienten als radioiod-sensitiv bzw.-refraktär einzuordnen sind. Retrospektiv soll dann durch entsprechende Aufarbeitung der Gewebeproben eine Signatur der Tumoren identifiziert werden. Langfristig soll eine initiale Charakterisierung der Tumorerkrankung das Management der betroffenen Patienten in Richtung einer "Standardtherapie" bzw. eines aggressiven Vorgehens steuern. Die Universität Marburg übernimmt in diesem Projekt die Durchführung einer klinischen Studien. Dies beinhaltet die Rekrutierung der Patienten, das Studienmonitoring, die Entnahme von Blut- und Gewebeproben sowie die Daten und Bildsammlung.
TRANSCAN VI PREDICt : Charakterisierung des Schilddrüsenkarzinoms hinsichtlich aggressiv und indolenter Verlaufsformen anhand von biologischen Mustern und des genetischen Profils
Laufzeit:
01.09.2020
- 31.12.2023
Förderkennzeichen: 01KT1911
Koordinator: Philipps-Universität Marburg - FB 20 Medizin und Universitätsklinikum - Klinik für Nuklearmedizin
Verbund:
Transcan VI - Verbund PREDICt
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Italien
Taiwan
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften