In einem multizentrischen europäischen Projekt soll untersucht werden, inwieweit die Wirkung von Singen in einer Gruppe (Recreational Choral Singing, RCS) gegenüber der Wirkung von gruppenbasierter Musiktherapie (Group Music Therapy; GMT) hinsichtlich der Besserung von Depressionen gleichwertig ist, oder ob diese Therapien sich möglicherweise gegenseitig verstärken. Nach einem gemeinsamen Protokoll wird hierzu in den Ländern Norwegen (federführend), Niederlande, Großbritannien, Türkei und Deutschland eine vierarmige cluster-randomisiert kontrollierte Therapiestudie geplant (2x2 Faktorielles Design: RCS, MT, MT+RCS, nur Standardpflege). Teilnehmer sind jeweils Bewohner von regionalen Pflegeheimen mit leichter bis mittelgradiger Demenz, die an einer Depression leiden. Pflegeeinheiten werden einem der vier Arme zufällig zugeteilt und die Bewohner jeweils über 6 Monate behandelt. Die Ergebnisse werden mittels standardisierter Befragungs- und Beobachtungsskalen erhoben. Hauptzielkriterium ist die depressive Stimmung nach 6 Monaten, erhoben mit der Montgomery-Asberg Depression Rating Scale (MARDS). Weitere Untersuchungen 3, 6 und 12 Monate nach Therapiebeginn evaluieren u.a. Lebensqualität, demenzielle Symptomatik sowie verschiedene Biomarker. Für den deutschen Studienteil ist die Untersuchung von etwa 320 Patienten (32 Cluster) geplant. Dem Zentrum obliegt zudem die Entwicklung des Therapiemanuals.
MIDDEL, Musikinterventionen gegen Demenz und Depression in der Versorgung älterer Menschen
Laufzeit:
01.07.2020
- 31.08.2023
Förderkennzeichen: 01ED2011
Koordinator: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg - Fakultät III - Sprach- und Kulturwissenschaften - Institut für Musik
Verbund:
JPND-Verbund MIDDEL
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Vereinigtes Königreich (Großbritannien)
Niederlande
Norwegen
Türkei
Themen:
Förderung
Lebenswissenschaften