Das Erreichen der Klimaschutzziele gehört zu den wichtigsten gesellschaftlichen Aufgaben der Gegenwart. Deutschland verfolgt dieses Ziel z.B. durch Vorgaben zur Minderung der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 % gegenüber dem Basisjahr 1990. Besonders im Verkehrssektor gelang es bislang kaum, CO2-Emissionen zu verringern. Obwohl diverse Ansätze zur Reduktion von Emissionen im Verkehr verfolgt werden, wie z.B. die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte inklusive der Subvention elektrischer Fahrzeuge, die Bepreisung von CO2-Emissionen oder die Einführung neuer Mobilitätskonzepte, gibt es auch gegenläufige Trends. So nahm der Anteil schwerer, besonders viel CO2 emittierender SUVs an den Neuzulassungen in den vergangenen Jahren kontinuierlich zu. Ein wesentlicher Faktor ist auch das individuelle Mobilitätsverhalten, das nach wie vor bei vielen Menschen durch die Nutzung des Pkws gekennzeichnet ist. Innerhalb des Projektes wird ein Mobilitätsbudget als ein neues, nachhaltige Mobilität förderndes Steuerungsinstrument entwickelt. Dabei sollen abstrakte Klimaschutzziele durch die Zuteilung eines berechneten CO2-Budgets für die einzelnen Bürger/innen verständlich gemacht und in Beziehung zum individuellen Mobilitätsverhalten gestellt werden. Das Projekt hat zum Ziel, sozialgerechte, individuell zugeschnittene und sich an den jeweiligen nationalen Klimazielen orientierende CO2-Mobilitätsbudgets zu bestimmen und in sog. "LivingLabs", das heißt unter Realbedingungen, zu testen. Aus den Ergebnissen der Untersuchung der LivingLabs werden Handlungsempfehlungen für die Einführung von Mobilitätsbudgets abgeleitet, die sich an Entscheidungsträger/innen aber auch an einzelne Nutzer/innen richten. Eine der hauptsächlichen wissenschaftlichen Fragestellungen ist hierbei die Herleitung eines "fairen" Mobilitätsbudgets, welches die Umstände und Bedarfe einzelner Nutzer/innen berücksichtigt.
Verbundprojekt: Individuelle Mobilitätsbudgets als Grundlage für eine soziale und ethische Reduktion der CO2-Emissionen - Auswertung von Mobilitätsdaten und Betrieb des Deutschen LivingLabs
Laufzeit:
01.05.2021
- 31.07.2024
Förderkennzeichen: 01UV2156
Koordinator: Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. - Institut für Verkehrsforschung
Quelle:
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Redaktion:
DLR Projektträger
Länder / Organisationen:
Österreich
Vereinigtes Königreich (Großbritannien)
Lettland
Norwegen
Themen:
Förderung
Umwelt u. Nachhaltigkeit