Am 12. November, anlässlich der Bekanntgabe der wettbewerbsorientierten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen, sagte BONUS-Projektkoordinatorin Dr. Kaisa Kononen: "Heute setzen wir bei der Realisierung der Forschungs- und Innovationsförderung zur Entwicklung von Vorschriften, politischen Richtlinien und Managementpraktiken, die speziell auf den Ostseeraum zugeschnitten sind, zu einem großen Sprung nach vorn an. Neu ist, dass wir gemeinsam mit Politikern und anderen Endnutzern eine strategische Forschungsagenda entwickelt haben, die als Basis für die zu finanzierenden Projekte dienen wird. Durch die Einbeziehung der Politik und anderer Endanwender von Anbeginn des Programms an können wir gewährleisten, dass das produzierte Wissen auch wirklich seinen Zweck erfüllt und auch bei denen ankommt, die es wirklich benötigen."
Herzstück des BONUS-Programms ist das Ziel, die langfristige Zusammenarbeit zu fördern. Das Programm rückt außerdem die Unterstützung der Umsetzung des HELCOM-Ostseeaktionsplans (HELCOM Baltic Sea Action Plan), der europäischen Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie (Richtlinie 2008/56/EG) und anderer diesbezüglicher nationaler, regionaler und europäischer Politikentwicklungen in den Vordergrund.
Dieser Schwerpunkt wird durch die Vision des Programms ausgedrückt: "Es ist äußerst wichtig, dass sowohl die intellektuellen als auch die materiellen Ressourcen der wissenschaftlichen Gemeinschaft des Ostseeraums vereint werden, um den Schutz der Ostsee voranzutreiben. Im Kern ist BONUS eine langfristige Zusammenarbeit, die insbesondere die Arbeit der Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee (Baltic Sea Environment Protection Commission) HELCOM unterstützt.
Dr. Kononen ermutigte im Weiteren zur Beteiligung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) und unterstrich den wichtigen Beitrag, den diese leisten können: "Wir laden [KMU] ein, eine führende Rolle in diesem Teil des Aufrufs zu spielen. Er verschafft ihnen die beispiellose Gelegenheit, aktiv an der Entwicklung von Wissen und Produkten mitzuwirken, die dem Ziel dienen, einen guten ökologischen Zustand der Ostsee zu erreichen, unsere Fähigkeit zum Sammeln von Informationen über das Meer zu verbessern und diese an die Nutzer weiterzugeben. Innovation ist ein neuer Bereich, der in ein gemeinsames regionales Meeresforschungsprogramm übernommen wurde, und daher ist es notwendig, sich ausreichend Zeit zu lassen, um Konsortien mit Top-KMU-Wissen in der Region an Bord zu nehmen."
"Mit Hilfe von BONUS kommt den Forschungsförderern eine entscheidende Rolle dabei zu, sicherzustellen, dass der offene Dialog zwischen Wissenschaft und Politik weiterhin fortgesetzt wird und der Fortschritt dem Wohle der Ostseeregion dient", fügte Dr. Kononen hinzu.
Die Frist für die Einreichung der Vorschläge zum "Viable ecosystem" ist der 14. Februar 2013. Die Projekte können jeweils bis zu 4 Mio. EUR für vier Jahre beantragen. Förderfähige Projekte müssen interdisziplinär (sie müssen zum Beispiel Naturwissenschaften und Sozioökonomie beinhalten) und transnational sein sowie sich aus mindestens drei förderfähigen, voneinander unabhängigen Rechtspersönlichkeiten aus EU-Mitgliedstaaten oder assoziierten Staaten zusammensetzen. Mindestens zwei Projektpartner sollen aus den BONUS-Mitgliedstaaten Dänemark, Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Finnland oder Schweden stammen. Russische Wissenschaftler können mittels Finanzierung, die von der Russian Foundation for Basic Research oder über andere besondere Vereinbarungen zur Verfügung gestellt wird, an den Projekten teilnehmen.
Der die Innovation betreffende Teil des Anrufs wird in Zusammenarbeit mit BSR Stars, einem Flaggschiff-Projekt der EU-Strategie für den Ostseeraum, umgesetzt werden. Individuelle Innovationsvorschläge können maximal 0,5 Mio. EUR für drei Jahre beantragen. Das Thema Innovation betreffende Vorschläge werden bis zum 12. März 2013 angenommen.
Das BONUS-Programm startete im Juni 2010 mit der Unterstützung des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rats. Seit seinen Anfängen hat es Finanzmittel in Höhe von bis zu 100 Millionen EUR zur Finanzierung von Forschungs- und Innovationsprojekten für den Zeitraum von 2013 bis 2018 mobilisiert. Die eine Hälfte der BONUS-Mittel stammt von den nationalen Fördergremien in den acht EU-Mitgliedstaaten rund um die Ostsee und zur Hälfte aus dem EU-Forschungsrahmenprogramm.
BONUS: Forschungsmöglichkeiten im Ostseeraum
Das gemeinsame Ostseeforschungs- und Entwicklungsprogramm BONUS stellt Gelder in Höhe von 38 Millionen Euro bereit, um Spitzenforschungsprojekte zu unterstützen, die den Schutz der Ostsee zum Ziel haben. Dabei geht es um zwei Hauptbereiche: 31 Millionen für die Bewirtschaftung eines lebensfähigen Ostsee-Ökosystems sowie sieben Millionen für innovative technische Lösungen. BONUS wird durch das Forschungsrahmenprogramm (RP7) der EU-Kommission und die nationalen Fördergremien in den Anrainerstaaten finanziert.
Quelle:
CORDIS
Redaktion:
von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH
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