StartseiteLänderEuropaPolenEU fördert von der RUB koordiniertes Projekt „LUMINET“ für die Entwicklung von Leuchtstoffen mit 3,6 Millionen Euro

EU fördert von der RUB koordiniertes Projekt „LUMINET“ für die Entwicklung von Leuchtstoffen mit 3,6 Millionen Euro

Leuchtstoffe bilden die Grundlage zahlreicher Anwendungen in unserem täglichen Leben. Sie weiterzuentwickeln, ist Ziel des Projekts „LUMINET“, das die EU im 7. Rahmenprogramm (FP7) mit 3,6 Millionen Euro über vier Jahre fördert. Ein Netzwerk aus 12 Forschungseinrichtungen und Firmen bildet zu diesem Zweck talentierte junge Menschen zu der nächsten Generation führender Experten in diesem Feld aus. Prof. Dr. Anja-Verena Mudring vom Lehrstuhl für Anorganische Chemie 3.0 der Ruhr-Universität koordiniert das Netzwerk.

Lumineszierende Materialien sind Schlüsseltechnologie der nächsten Generation

Die Europäische Kommission benannte lumineszierende Materialien als eine Schlüsseltechnologie der nächsten Generation. Leuchtstoffe kommen zum Beispiel in Ampeln, Computerbildschirmen, Smartphones und Tablets, Euro-Banknoten, medizinische Geräten sowie in Filmen für Röntgenaufnahmen und in Leuchtmitteln vor. „Weltweit verbraucht alleine die Beleuchtung einen großen Teil der elektrischen Energie, etwa 20 Prozent“, sagt Anja-Verena Mudring. „Es könnten bis zu 50 Kernkraftwerke ersatzlos vom Netz genommen werden, wenn alle Glühlampen durch effiziente Energiesparlampen oder LEDs ausgetauscht würden – wie bereits in der EU, in Australien und weiteren Ländern eingeleitet wurde.“ Forscher und Politiker gehen davon aus, dass die wirtschaftliche und soziale Bedeutung von lumineszierenden Materialien weiter an Bedeutung gewinnen werde. Dabei spielen Ressourcenmanagement und Umweltverträglichkeit eine entscheidende Rolle.

Den Bedarf an Seltenen Erden minimieren

Viele Leuchtstoffe basieren auf Seltenen Erden, wie etwa Europium oder Terbium. Seit China die Ausfuhr der Seltenen Erden limitiert hat, sind die Preise für diese wertvollen Rohstoffe stark gestiegen. Daher ist die Suche nach Leuchtstoffen, die mit weniger oder sogar gänzlich ohne Seltene Erden auskommen, ein wichtiges Forschungsthema. Prof. Mudring verwendet ionische Flüssigkeiten, um neuartige Leuchtstoffe herzustellen. Ihr Team produziert kleinste Teilchen von lumineszierenden Materialien und testet sie auf neue Eigenschaften und ihre Anwendbarkeit in Leuchtmitteln und Solarzellen. „Mit ionischen Flüssigkeiten können wir die Struktur von Nanopartikeln gezielt verändern und eine bislang unterreichte Energieeffizienz realisieren“, sagt die Chemikerin. „Es steckt noch viel Potenzial in den kleinen Teilchen, und wir sind zuversichtlich, bald anwendungsreife Materialien vorstellen zu können.“

Kooperationspartner

„LUMINET“ bringt die Expertise von zehn akademischen und zwei industriellen Partnern aus zehn EU-Ländern zusammen. Die akademischen Projektpartner von Prof. Mudrings RUB-Team sind Forscher aus Aveiro, Bern, Orléans, Prag, Tartu, Utrecht, Verona und Breslau. Außerdem konnten Philips Research und die Osram GmbH als industrielle Partner gewonnen werden.

Kontakt

Prof. Dr. Anja-Verena Mudring
Lehrstuhl für Anorganische Chemie 3.0
Fakultät für Chemie und Biochemie der Ruhr-Universität
44780 Bochum
Tel. +49 234/32-27408
E-Mail: anja.mudring(at)rub.de

Quelle: IDW Nachrichten / Ruhr-Universität Bochum Redaktion: von Tim Mörsch, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Portugal Estland Frankreich Tschechische Republik Niederlande Italien Polen Themen: Bildung und Hochschulen Förderung Physik. u. chem. Techn.

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