StartseiteLänderEuropaPolenInnovation: Wirtschaftskrise und Wachstumsschwäche treffen auch Forschung und Entwicklung, sagt OECD

Innovation: Wirtschaftskrise und Wachstumsschwäche treffen auch Forschung und Entwicklung, sagt OECD

Die Unternehmensausgaben für FuE sind durch die Wirtschaftskrise stark betroffen. Neue OECD-Daten zeigen, dass in beinahe allen OECD-Ländern die Investitionen rückläufig waren, die Innovation und langfristiges Wachstum beeinflussen können. Der gerade veröffentlichte OECD-Ausblick zu Wissenschaft, Technologie und Industrie 2012 weist auf einen Rekordrückgang von 4.5 % der FuE-Ausgaben des Privatsektors im Jahr 2009 hin.

Die Unternehmen in Frankreich und Südkorea haben allerdings diesem Trend widerstanden. Die abgeschwächte wirtschaftliche Erholung wird vermutlich in naher Zukunft auch das Wachstum der FuE-Ausgaben der Wirtschaft reduzieren, vor allem in Süd- und Osteuropa. Auch die Zukunftsaussichten für Frankreich, Deutschland, Großbritannien und die USA sind demnach unsicher.

In den Volkswirtschaften China, Indien und Südkorea wuchsen während der Wirtschaftskrise die FuE-Ausgaben dagegen deutlich. In 2010 gab es im Vergleich zu 2009 ein Wachstum von 29.5 % in China, gefolgt von 20.5 % in Südkorea und Indien.

Öffentliche FuE-Ausgaben

Teilweise wurde die Reduktion der FuE-Ausgaben im Privatsektor der OECD durch erhöhte Ausgaben der öffentlichen Hand ausgeglichen. So investierten viele Regierungen einen größeren Anteil ihrer Stimuluspakete in FuE. Die durchschnittlichen FuE-Ausgaben erreichten so 0.82 % des BIP im Jahr 2009, verglichen mit 0.78 % in 2005. Während der Krise erhöhten einige Länder ihre Ausgaben für Bildungs- und Forschungseinrichtungen, so z.B. Australien, Kanada, China, Italien, die Schweiz und die USA. Deutschland, Estland und Schweden bauten laufende Programme aus, um Innovation zu fördern.

Die Pläne für zukünftige öffentliche Ausgaben unterscheiden sich innerhalb der OECD stark. Griechenland, Irland, die Slowakei, Slowenien und Spanien rechen mit einer Reduzierung in den kommenden Jahren. Andere Länder wie Chile, Dänemark, Deutschland und die Türkei planen, kurzfristig ihre öffentlichen Ausgaben zu erhöhen.

Publikation STI Outlook 2012

Die OECD hat Daten zu den einzelnen Ländern in Form von 43 Länderkurzprofilen aufbereitet, die auch über die OECD-Webseite und Kooperation International frei zugänglich sind (siehe Link unten zum Überblick Länderkurzprofile). Abgedeckt sind die 34 OECD-Mitgliedsländer, Argentinien, Ägypten, Kolumbien und Russland sowie die OECD-Schlüsselpartner Brasilien, China, Indien, Indonesien und Südafrika.

Außerdem werden politische Trends in Profilen (z.B. zu Politikstrategien, Patenten und Humanressourcen) zusammengefasst. Drei thematische Kapitel behandeln Forschung und Innovation im Dienst von

  • umweltverträglichem Wachstum („Green Growth“),
  • Entwicklung und
  • demografischem Wandel.

Eine deutsche Zusammenfassung des englischsprachigen Textes ist frei zugänglich. Abonnenten der OECDiLibrary haben elektronisch Zugang zum Volltext, Nichtabonnenten zu einer Leseversion. Die Druckausgabe kann über das OECD Berlin Centre bestellt werden (erhältlich ab Oktober).

Quelle: OECD-Pressemitteilung und IB des BMBF Redaktion: von Sonja Bugdahn, DLR Projektträger Länder / Organisationen: OECD EU Argentinien Australien Belgien Brasilien Chile China Dänemark Deutschland Estland Finnland Frankreich Griechenland Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Indien Indonesien Irland Island Israel Italien Japan Kanada Mexiko Neuseeland Niederlande Norwegen Österreich Polen Portugal Russland Schweden Schweiz Slowakei Slowenien Spanien Südafrika Republik Korea (Südkorea) Tschechische Republik Türkei Ungarn USA Ägypten Kolumbien Singapur Themen: Bildung und Hochschulen Strategie und Rahmenbedingungen Wirtschaft, Märkte Innovation Förderung Umwelt u. Nachhaltigkeit

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