Gabi Schmid begann dieses Wintersemester ihren Biologie-Master an der Universität Hohenheim. Drei Monate später hat sie schon ihren ersten Auslandsaufenthalt hinter sich. Im November präsentierte die Studentin auf einer internationalen Konferenz an der University of Copenhagen ihre Bachelor-Arbeit.
Das Publikum: Studierende und Dozenten aus Schweden, Dänemark, Holland, Tschechien, Polen, Österreich und Deutschland – allesamt Vertreter der sieben Partner-Universitäten der Euroleague for Life Sciences (ELLS).
Seit knapp 10 Jahren ist es das Ziel des europäischen Uni-Netzwerks, gemeinsame Studienprogramme im Bereich Agrar- und Naturwissenschaften auf die Beine zu stellen. Die jährlich stattfindende Scientific Students Conference ist eines davon.
„Alles lief ab, wie auf einer normalen wissenschaftlichen Tagung“, berichtet Gabi. „Nur dass die Referenten Studierende waren. Neben der Wissenschaft kam aber auch das Networking nicht zu kurz.“
Von Summer School bis Double Degree
Außer der Student Conference bietet die Euroleague Hohenheimer Studierenden eine Reihe weiterer Möglichkeiten, ins Ausland zu gehen: zum Beispiel Intensiv-Programme in den Sommerferien, strukturierte Auslandssemester im Rahmen von ERASMUS oder gemeinsame Masterprogramme mit Doppelabschlüssen von jeweils zwei Partner-Universitäten.
Für Gabi Schmid hat sich der Kurz-Trip nach Kopenhagen schon bezahlt gemacht. Sie will auf jeden Fall noch einmal für längere Zeit ins Ausland gehen. Auf der Konferenz hat sie nicht nur Kontakte geknüpft, sondern sogar schon Startkapital gesammelt: 500 Euro erhielt sie als Preis für die beste Poster-Präsentation auf der Konferenz.
2009 gingen insgesamt 39 Hohenheimer Studierende mit der Euroleague auf Reisen, Kurz-Aufenthalte wie die Students Conference oder Summer Schools nicht mitgerechnet.
Erfolgsaussichten fürs Jubiläumsjahr
Von heute auf morgen kam der Erfolg für das ELLS-Netzwerk allerdings nicht. Etwa vier Jahre habe es gebraucht, bis die gröbsten Startschwierigkeiten überwunden waren, erinnert sich Gabriele Klumpp, die das Projekt von Hohenheimer Seite von Anfang an mitbetreut hat.
Los ging es 2001 mit kleineren Projekten wie den Summer Schools. Schritt für Schritt kamen dann immer weitere Angebote dazu bis hin zu den gemeinsamen Master-Programmen. Seit Wintersemester 07/08 ist Hohenheim am Masterstudiengang „MSc European Environmental Science - Soil, Water and Biodiversity (EnvEuro)“ beteiligt. Dieses Semester kam schließlich noch der „MSc Organic Agriculture and Food Systems (EUR-Organic)“ dazu.
Nach den sehr guten Erfahrungen in den letzten Jahren, rechnet Gabriele Klump im Jubiläumsjahr 2011 mit einer erneut steigenden Nachfrage seitens der Studierenden.
Erfolgsfaktor: Community
„Wir sind nicht zu groß und nicht zu klein“, so Gabriele Klumpp über den Erfolgsfaktor der Euroleague. „Der persönliche Kontakt der Partner-Universitäten ist für den Erfolg des Programms sicher entscheidend. Alle sind mit Herzblut bei der Sache. Das gilt auch für die Studierenden. Die sind beispielsweise mit im ELLS-Vorstand vertreten und entscheiden auf diese Weise mit über die Zukunft des Netzwerks.“
Auch das persönliche Engagement der Hohenheimer Koordinatorin fand dieses Jahr Anerkennung in der ELLS-Community. Auf der Konferenz in Kopenhagen erhielt Gabriele Klumpp den mit 5.000 Euro dotierten ELLS-Award für besondere Verdienste für das Netzwerk. Das Preisgeld will sie jetzt einsetzen, um die Euroleague in Hohenheim noch weiter voranzubringen.
Kontakt
Dr. Gabriele Klumpp
Universität Hohenheim
Euroleague for Life Sciences
Tel.: 0711 - 459 - 24012
E-Mail. gabriele.klumpp(at)uni-hohenheim.de