Von Prof. Dr. Friso Ross
15 Studierende aus allen Jahrgangsstufen und Studiengänge der Sozialen Arbeit der Fachhochschule Erfurt besuchten vom 21.11. bis. 25.11.2012 die Ostseehafenstadt Gdánsk und absolvierten vor Ort im Austausch mit dortigen Studierenden ein deutsch-polnisches Seminar. Unter der Fragestellung, welche Bedeutung Gdánsk für die Entwicklung europäischer Menschenrechte habe, konzipierten Prof. Dr. Jörg Fischer und Prof. Dr. Friso Ross die binationale wie interdisziplinäre Lehrveranstaltung mittels unterschiedlicher methodischer Zugänge.
In Kooperation mit dem „Museum Zweiter Weltkrieg – Westerplatte“ und dem „Europäischen Zentrum Solidarnosc“ gelang es, den Studierenden mannigfaltige Perspektiven der Diskussionen um die Menschenrechte in Europa zu vermitteln. Dabei standen im Mittelpunkt dieser Exkursion die Fragen nach der Aufarbeitung der deutsch-polnischen Geschichte, nach den Zielen und Erfahrungen der Menschenrechtsbewegung „Solidarnosc“ und die Fragen nach den heutigen Möglichkeiten von Menschenrechtsbildung für junge Bürgerinnen und Bürger im vereinten Europa. Dass man an historischen Stätten, einerseits auf der Westerplatte als dem Ausgangspunkt der größten zivilisatorischen Tragödie des 20. Jahrhunderts, andererseits auf dem Gelände der Gdánsker Werft als dem Ausgangspunkt zur Überwindung europäischer Teilung, weilen und arbeiten konnte, wurde von allen Teilnehmenden als Gewinn betrachtet.
„Für die europäische Integration ist es ein Muss, dass Nachbarn sich kennen und verstehen lernen. Deswegen kommen solche Kenntnisse den angehenden SozialabeiterInnen insbesondere bei ihrer späteren tagtäglichen Arbeit mit Kindern und jungen Erwachsenen zu Gute.“, resümierte Prof. Dr. Jörg Fischer die Auslandsaktivität der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften. Der Prodekan dieser Fakultät, Prof. Dr. Friso Ross, unterstreicht dabei „die herausragende Bedeutung der Menschrechtsbildung. Mit ihr kann es gelingen, die Vielfalt der Menschen als Reichtum der Menschheit in das Bewusstsein zu bringen. Unsere Hoffnungen liegen deswegen sowohl auf einem vermehrten Austausch junger Menschen und als auch auf einem Ausbau der Menschenrechtsbildung.“