Das befristete Aufbauinstrument NextGenerationEU dient der Unterstützung der Mitgliedsstaaten bei der Erholung und dem Wiederaufbau von Wirtschaft und Gesellschaft nach der Corona-Pandemie. Die Mitgliedsstaaten entscheiden, wie sie das Geld ausgeben, jedoch sind 30 % für den grünen Wandel vorgesehen. Um Mittel aus dem Programm beantragen zu können, müssen die Mitgliedsstaaten Aufbau- und Resilienzpläne einreichen. E3G – ein unabhängiger Think Tank für den Klimawandel – hat die vorgelegten Pläne von Bulgarien, Tschechien, Estland, Lettland, Polen, Rumänien, der Slowakei und Slowenien im Hinblick auf Forschung und den grünen Wandel analysiert.
Laut dem Bericht werden die mittel- und osteuropäischen Mitgliedsstaaten einen "beträchtlichen Betrag" der EU-Konjunkturmittel für die Forschung und Innovation (FuI) ausgeben. So widmet Slowenien fast ein Viertel seines Budgets der Wissenschaft. Trotz des hohen Forschungsbudgets wird das Land nur 0,2 % der 2,5 Mrd. Euro Konjunkturmittel für grüne Wissenschaft ausgeben und sich dabei auf alternative Kraftstoffe konzentrieren. Estland hingegen wird insgesamt weniger Mittel für FuI aufwenden, aber mit 6,6 % den größten Teil des 1,1 Mrd. Euro schweren Konjunkturpakets in grüne Forschung investieren.
Nach Einschätzung von E3G bietet das Aufbauprogramm den Ländern Mittel- und Osteuropas die Chance, die vorherrschende Innovationslücke zu den westlichen Mitgliedsstaaten zu schließen und es als Katalysator für den grünen und digitalen Wandel zu nutzen.