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20 Jahre Ost‐West‐Wissenschaftszentrum, Universität Kassel

Das Ost‐West‐Wissenschaftszentrum (OWWZ) feiert 2012 sein zwanzigjähriges Bestehen. Aus einer Initiative 1992 zur Unterstützung des Reformprozesses in Zentral‐ und Osteuropa hat es sich zu einer bundesweit anerkannten Institution entwickelt, die wissenschaftliche Kooperationen mit diversen

Ländern in Mittel‐ und Osteuropa anbahnt und unterstützt

Gegründet wurde das OWWZ 1992 an der Universität Kassel mit der Zielsetzung, die Chancen, die politische Neuorientierung in den Ländern des ehemaligen Ostblocks mit sich brachten, aufzugreifen und für eine Intensivierung der Kooperation in Forschung und Lehre zu nutzen.

Entsprechend entwickelte das OWWZ folgende Dienstleistungsangebote:

  • Bereitstellung von Informationen zu Forschung und Lehre in Osteuropa und Deutschland durch Aufbau einer mehrsprachigen Internet‐Plattform
  • Anbahnung von Kooperationsprojekten in Forschung und Lehre
  • Beratung zur Finanzierung und zum interkulturellen Management von Ost‐West Projekten
  • Organisation von wissenschaftlichen Veranstaltungen und Weiterbildungskursen.

Mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft und das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst baute das OWWZ in den ersten 10 Jahren seiner Tätigkeit Kooperationsbeziehungen auf und initiierte Projekte in Osteuropa, die dem Aufbau von Infrastrukturen in der Wissenschaft dienten: Entwicklung neuer Studiengänge, Einsatz von Informationstechnologien, Partizipationsmodelle für Hochschullehre und Verwaltung. Beispiele hierfür sind u.a.

  • Einrichtung eines Zentrums für Deutsche Sprache und Kultur in Jaroslawl (1995 –1999)
  • Aufbau eines Zentrums für Hochschuldidaktik in Jaroslawl (1999 – 2001)
  • vier EU‐Projekte zu Verwaltungsreformen in der Stadtverwaltung Jaroslawl (1997 – 2001)
  • Neueinrichtung des Studiengangs Soziologie an russischen Hochschulen (1994 ‐1997) (Moskau und Jaroslawl)
  • Aufbau eines Aufbaustudiengangs „Supervision“ an ungarischen Universitäten (1992 ‐ 1997)
  • Erprobung eines Weiterbildungsangebots „Qualitätsmanagement“ in Jaroslawl (2000 ‐ 2002)

Ein besonderer Bezug zur Region Nordhessen wurde durch die seit 1996 veranstalteten Ost‐West‐Weiterbildungsseminare des OWWZ hergestellt, an denen über 800 Vertreter aus Wirtschaft und Verwaltung teilnahmen, davon zwei Drittel aus der Region.

Nach 2002 wurde der zunächst eher einseitige Know‐how‐Transfer von West nach Ost zunehmend abgelöst durch den Ansatz, in Forschung und Technologie gemeinsame Problemlösungen zu bearbeiten. Dem trug das OWWZ Rechnung durch Fokussierung seiner Aktivitäten auf die Förderung der Ost‐West‐Forschungskooperation.

Auf Beschluss der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU) wurde das OWWZ ab 2003 Beratungsstelle für alle hessischen Universitäten. Es entwickelte Initiativen für das Land Hessen und baute Netzwerke auf, in denen das Land Hessen mit seinen wissenschaftlichen Kapazitäten repräsentiert ist, so z.B. als Koordinator für Hessen im

  • Deutsch‐Russischen Verbund Biotechnologie (2005‐2013)
  • Deutsch‐Russischen Netzwerk Umwelt (2009‐2010)
  • EU‐Russland Verbundprojekten (2008‐2012)
  • Deutsch‐Russischen Netzwerk Nanotechnologien (2012‐2014).

Insbesondere in den neuen Umwelttechnologien sind die Universität Kassel und die Region Nordhessen attraktive Partner für die Länder Mittel‐und Osteuropas. So hat das OWWZ gemeinsam mit dem Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien e. V. (deENet) in den letzten Jahren wissenschaftliche Beratungsprojekte im Bereich „Regionale Energiekonzepte“ „Energieeffizienz“ und „Klimaschutzpolitik“ mit Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Regionalverwaltungen in Georgien, Ungarn und Polen durchgeführt.

Ebenfalls zum Themenbereich Umwelt und Klimaschutz startete in 2011 ein BMBF‐geförderter Wissenstransfer mit der Ukraine. Ein vergleichbarer Fachaustausch läuft seit 2009 auch mit Belarus.

Auf positive Resonanz stößt das Umwelt‐Qualifizierungsprogramm des OWWZ in russischer Sprache. Für osteuropäische Experten aus Industrie, Forschung und Verwaltung bietet die Universität Kassel seit 2011 einwöchige Fachseminare und Kontakte in Industrieunternehmen (regionale Kooperationspartner: Fa. Viessmann, Kompetenznetzwerk Dezentrale Energietechnologien e. V. deENet, Klima und Energie Effizienz Agentur KEEA, Limon).

Leitmotiv aller Aktivitäten des OWWZ ist es,

  • einen Beitrag zur Internationalisierung des Wissenstransfers zu leisten mit regionalem Fokus auf Mittel‐ und Osteuropa und
  • die dort vorhandene Expertise nutzbar zu machen für gemeinsame zukunftsorientierte Forschung und Entwicklung.

Weitere Informationen:

Dr. Gabriele Gorzka
UniKasselTransfer ‐ Ost‐West‐Wissenschaftszentrum
Tel.: 0561 804 3609
E-Mail: gorzka(at)uni‐kassel.de

Quelle: Ost‐West‐Wissenschaftszentrum Redaktion: von Miguel Krux Länder / Organisationen: Deutschland Bulgarien Moldau Polen Rumänien Russland Slowakei Tschechische Republik Ukraine Ungarn Weißrussland Kasachstan Kirgisistan Tadschikistan Turkmenistan Usbekistan Themen: Bildung und Hochschulen sonstiges / Querschnittsaktivitäten

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