Ende April führten Vertreter der DFG, an deren Spitze Präsident Prof. Dr. Peter Strohschneider, mit Begleitung der Deutschen Botschaft in Kiew Gespräche im Ministerium für Bildung und Wissenschaft der Ukraine, in der National Academy of Sciences of Ukraine (NASU) und im State Fund for Fundamental Research (SFFR).
Die DFG-Delegation traf sich mit Wissenschaftsministerin Liliy Hrynevych sowie Vizeminister Strikha und richtete gemeinsam mit Botschafter Reichel einen Empfang in der Deutschen Vertretung aus. Das Engagement der DFG in der Ukraine ist im Interesse der Bundesregierung und des Auswärtigen Amtes, die die DFG in den Deutsch-Ukrainischen WTZ-Verhandlungen 2016 um Unterstützung im Bereich des Wissenschaftsmanagements gebeten haben.
Im Zuge der innerukrainischen Reformen im Bereich von Bildung und Wissenschaft soll die wettbewerbsbasierte Forschungsförderung gestärkt und durch die Gründung einer National Research Foundation of Ukraine (NRFU) institutionalisiert werden. Dabei steht die DFG als größte europäische Forschungsförderorganisation beratend zu Seite und befindet sich in engem Austausch mit den Institutionen vor Ort.
Zudem will die DFG bis zur Neugründung der NRFU die gemeinsamen Ausschreibungen mit dem ukrainischen Staatsfonds SFFR wiederaufnehmen. Bei einem Treffen mit dem Direktor des SFFR, Prof. Dr. Borys Grynyov, wurden die Rahmenbedingungen neu diskutiert, sodass in Zukunft wieder bilaterale Forschungsprojekte zusammen gefördert werden können.
Auch die Nationale Akademie der Wissenschaften (NASU) ist sehr an einem Ausbau der seit über zwei Jahrzehnten bestehenden Beziehungen mit der DFG interessiert. Die Spitzen von DFG und NASU, Prof. Strohschneider und Prof. Paton, nutzten den Anlass, um ihre Kooperationsvereinbarung von 1995 zu erneuern, die nach Staatskrise und Reformen in der Ukraine einer Neufassung bedurfte.
Außer ihren beiden Partnerorganisationen besuchte die DFG auch zwei der führenden Universitäten des Landes. An der Taras Shevchenko Universität in Kiew sprach die Delegation mit Rektor Leonid Huberskiy und diskutierte mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern des „Young Scientists Council“ über aktuelle wissenschaftspolitische Herausforderungen ihres Landes aber auch internationale Fördermöglichkeiten. Um einen Einblick in die Regionen der Ukraine zu gewinnen, führte die DFG-Delegation Gespräche an der Mechnikov National University in Odessa, die eine der größten wissenschaftlichen Bibliotheken des Landes beherbergt und seit langem intensive Kontakte zu deutschen Hochschulen pflegt.