Die Studie zählt in den vergangenen zwei Jahren 1.443 beschädigte oder zerstörte Gebäude an 177 wissenschaftlichen Einrichtungen. Weiterhin wurden über 750 wissenschaftliche und technische Geräte beschädigt oder gestohlen. Die wissenschaftliche Infrastruktur der Region Charkiw wurde am stärksten in Mitleidenschaft gezogen, insbesondere an der Nationalen Juristischen Universität Jaroslaw Mudryi und der Nationalen Universität für Städtische Wirtschaft O. M. Beketow. Die Kosten für die Wiederherstellung der zerstörten und beschädigten Infrastruktur der Ukraine schätzt die Studie auf 1,21 Milliarden USD (1,11 Mrd. EUR)* – davon entfallen rund 980 Millionen USD auf Universitäten, die die größten Schäden erlitten haben.
Neben der zerstörten Infrastruktur hat der Krieg massive Auswirkungen auf die Situation der Forschenden im ganzen Land. Im Februar 2022 beschäftigte der öffentliche Forschungssektor 88.629 Forschende. Seitdem waren 10.429 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 524 Einrichtungen und Universitäten gezwungen, entweder innerhalb der Ukraine (4.887) oder ins Ausland (5.542) umzuziehen. Deutschland und Polen beherbergen derzeit die meisten ukrainischen Forschenden im Exil. Insgesamt sank seit Kriegsbeginn die Zahl der im öffentlichen Forschungssektor der Ukraine beschäftigten Forschenden um 5,3 Prozent.
Des Weiteren macht sich die zunehmende Mittelknappheit im Wissenschaftsbudget des Landes bemerkbar. Nach Angaben des UNESCO-Instituts für Statistik sanken die Ausgaben für Forschung und Entwicklung zwischen 2021 und 2022 um 38,5 Prozent von 2,02 Mrd. USD auf 1,24 Mrd. USD.
Zum Nachlesen
- UNESCO: Analysis of war damage to the Ukrainian science sector and its consequences
- UN (11.03.2024): Ukraine: Restoring scientific infrastructure will cost over $1.26 billion
- UN (11.03.2024): Analysis of war damage to the Ukrainian science sector and its consequences
* 1 USD = 0,92 EUR