Zur Bewerbungsfrist für die Studiengänge Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie für alle Studiengänge an den Universitäten Oxford und Cambridge am 15. Oktober 2016 sind weniger Bewerbungen aus EU-Mitgliedsstaaten eingegangen als im Vorjahr. Die Anteil der Bewerberinnen und Bewerber aus den Mitgliedstaaten der EU sank um 9 Prozent, von 6.860 Bewerbungen im Jahr 2015 auf 6.240 Bewerbungen im Jahr 2016; die Gesamtzahl der Bewerbungen ist hingegen gestiegen.
Der Rückgang wird auf die lange Zeit ungeklärte Sachlage hinsichtlich Studienförderungen und -darlehen sowie der Höhe der Studiengebühren für europäische Studierende zurückgeführt. Der britische Staatsminister für Universitäten und Wissenschaft, Jo Johnson, hatte erst vier Tage vor Ablauf der ersten Bewerbungsfrist bekanntgegeben, dass sich die Rahmenbedingungen für Studierende aus dem EU-Ausland im Studienjahr 2017, auch im Falle eines britischen EU-Austritts, nicht ändern werden.
Erfahrungsgemäß macht die Bewerberzahl zur ersten Bewerbungsfrist im Herbst nur einen Anteil von etwa zehn Prozent der Gesamtheit der Bewerbungen aus. Die eigentliche Frist endet im Januar des Folgejahres. Daher wiesen sowohl die Vorstandsvorsitzende des Universities and Colleges Admissions Services, Mary Curnock Cook, als auch die britische Regierung darauf hin, dass es zum jetzigen Zeitpunkt noch zu früh sei, um verlässliche Entwicklungen in der britischen Hochschullandschaft vorherzusagen.
Zum Nachlesen:
- The Pie News (02.11.2016): Slump in EU students applying to UK universities
- University World News (28.10.2016): University applications from EU countries fall by 9%
- Zeit Online (24.09.2016): Ausländische Studierende unerwünscht
