StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)I4CM Workshop erfolgreich beendet – Austausch zwischen Forschern und Praktikern wird intensiviert

I4CM Workshop erfolgreich beendet – Austausch zwischen Forschern und Praktikern wird intensiviert

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Vom 8. bis zum 9. Dezember wurde in Berlin der „International Workshop on Innovation for Crisis Management“ (I4CM) absolviert. Der Workshop ist ein wichtiger Bestandteil des Projektes DRIVER (Driving Innovation in Crisis Management for European Resilience), des größten von der EU geförderten Forschungsprojektes zum Thema Krisenmanagement.

Ziel von DRIVER ist es, die gesellschaftliche Resilienz in Europa zu stärken. Dazu soll eine harmonisierte Innovationskultur im europäischen Krisenmanagement geschaffen werden, in der Theoretiker und Praktiker aus allen Ländern immer wieder voneinander lernen und Best Practices etablieren. Workshops wie der I4CM sind ein wichtiges Instrument zur Erreichung dieses Ziels. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Albrecht Broemme, Präsident des Technischen Hilfswerks und Prof. Dr. Alfred Gossner, Mitglied des Vorstandes der Fraunhofer Gesellschaft.

In seiner Begrüßungsrede sprach Prof. Gossner von der Bedeutung antifragiler Systeme, die unter Druck besonders gut funktionieren. Albrecht Broemme sprach von den Schwierigkeiten, die bei der Einbeziehung spontaner Hilfskräfte bei Katastrophen zu beachten sind. Dabei ging er unter anderem auf die Nutzung von Social Media ein. „Warum sollten wir für unser Lagebild
nicht Fotos benutzen, die über Social Media ins Internet hochgeladen wurden?“. Wichtig sei allerdings, dass Ort und Zeitpunkt der Aufnahme zuverlässig bestimmbar seien, so Broemme.

An der Tagung mit dem Titel „Innovation for Crisis Management“ (I4CM) nahmen Fachexperten und Organisationen aus ganz Europa teil. I4CM bietet dabei den Rahmen zum Austausch zwischen Krisenreaktionsakteuren auf der einen Seite und der wissenschaftlichen Crisis Management Community auf der anderen Seite.

In nahezu allen Workshops wurde der mögliche Einsatz von gemeinsamen Lagebildern diskutiert. Diese könnten insbesondere auch in der Flüchtlingshilfe, den Zugang zu verifizierten Informationen erleichtern. Die unterschiedlichen Interessenslagen der Länder und rechtliche Aspekte seien jedoch noch Herausforderungen, die es in dieser Hinsicht zu meistern gelte.

Dr. Wolf Engelbach, Abteilungsleiter am Fraunhofer IAO und verantwortlich für Sub Project 3“Zivilgesellschaftliche Resilienz“ (Civil Society Resilience), wies darauf hin, dass viele Maßnahmen und ein langfristiger Ansatz erforderlich sind, um die Widerstandsfähigkeit und Anpassbarkeit von Einzelnen, Gruppen und Gebieten zu verbessern. „Gesellschaftliche Resilienz zu stärken ist ein langwieriger Prozess und nicht mit einem einzigen Workshop an einem einzigen Ort zu erreichen. Um herauszufinden, ob beispielsweise ein Trainingskonzept für Krisenhelfer, welches in Schottland gut funktioniert, auch für Dänemark oder Israel geeignet ist, reicht die Auswertung einzelner Schulungen nicht aus, man muss auch prüfen, ob es in der Praxis etwas bewirkt.“ Ein wesentliches Ziel von DRIVER besteht darin, geeignete Evaluationsverfahren für innovative Lösungen im Krisenmanagement zu entwickeln und zu erproben, was in einer I4CM-Session mit ca. 35 Personen intensiv diskutiert wurde.

Quelle: ARTTIC Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Sicherheitsforschung Strategie und Rahmenbedingungen

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