StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Zwischen Psychologie, IT und Anwendung: EU-gefördertes Doktorandennetzwerk Eyes4ICU zu blickbasierte Kommunikation gestartet

Zwischen Psychologie, IT und Anwendung: EU-gefördertes Doktorandennetzwerk Eyes4ICU zu blickbasierte Kommunikation gestartet

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit den Augen kommunizieren, technische Geräte bedienen und Krankheiten erkennen: Im neuen Doctoral Network "Eyes for Information, Communication and Understanding" (Eyes4ICU) nehmen Expertinnen und Experten aus Psychologie, Informatik und Anwendung Blickinteraktionen unter die Lupe. Ihre Ergebnisse sollen in technische Neuerungen übertragen werden, von der Computermaus bis zum Hilfsmittel bei Spracheinschränkungen. Das internationale Doctoral Network wird von der Universität Ulm geleitet und über das EU-Programm Horizon Europe gefördert.

Manchmal sagen Blicke mehr als Worte: Augenkontakt macht Informationsaustausch ganz ohne Sprache und über größere Entfernungen möglich. Im neuen Doctoral Network Eyes4ICU wollen interdisziplinär Forschende blickbasierte Kommunikation im Detail verstehen und ihre Ergebnisse in die Praxis übertragen. Ein Ziel des internationalen Netzwerks ist es, die Bedienbarkeit technischer Systeme zu erleichtern. Konkrete Anwendungen reichen von der mit Blicken steuerbaren „Augen-Computermaus“ bis zur Iris-Diagnostik von Krankheiten.

In konkreten Forschungsprojekten an der Universität Ulm wird beispielsweise mittels Eye Tracking untersucht, wie oft Gesicht oder Hände des Gegenübers bei sozialen Interaktionen betrachtet werden. So genannte Heat-maps geben Hinweise auf die Blickverteilung – zum Beispiel beim Lernen von Online-Inhalten.

Das Eyes4ICU-Konsortium setzt sich aus sieben Forschungseinrichtungen und mehr als einem Dutzend Partnern aus der Praxis mit Expertise im Eye Tracking zusammen. Die Forschungsfragen werden jeweils aus drei Perspektiven betrachtet: Vom psychologisch-empirischen Blickwinkel über die Computermodellierung bis hin zur Anwendung.

Herzstück des Doctoral Networks ist die Qualifizierung von Nachwuchsforschenden: Für die nächsten drei Jahre sind 12 Stellen für Doktorandinnen und Doktoranden ausgeschrieben.

Anke Huckauf, Professorin der Psychologie an der Universiät Ulm betont:

„Das Doctoral Network verbindet psychologische und informationstechnologische Grundlagenforschung mit verschiedenen Anwendungsszenarien. Die Chancen für eine spätere Karriere in der universitären Forschung oder in der Industrie stehen voraussichtlich sehr gut.“

Neben den Universitäten Ulm und Stuttgart sind die University of East Finland, die IT University of Copenhagen (Dänemark), das Kempelen Institute of Intelligent Technologies in Bratislava (Slowakei), das Institut „Oculographics and Psychology“ der SWPS University im polnischen Warschau und zudem die ETH Zürich beteiligt. Dazu kommen zahlreiche Unternehmen aus der Praxis.

Das Doctoral Network wird im Rahmen der Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen des EU-Programms Horizont Europa für vier Jahre mit mehr als 3 Millionen Euro gefördert – davon stammen etwa 2,5 Millionen Euro aus dem EU-Programm. Die Universität Ulm erhält etwa 500.000 Euro.

Quelle: Universität Ulm via idw Nachrichten Redaktion: von Felix Kessinger, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: Dänemark Deutschland Finnland Polen Schweiz Slowakei EU Themen: Grundlagenforschung Information u. Kommunikation Innovation Lebenswissenschaften Netzwerke

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