MSCA4Ukraine, so der Name des Programms, ist eine Reaktion der EU auf den Krieg Russlands in der Ukraine. Ukrainische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sollen damit in europäischen Gasteinrichtungen an ihrer Promotion oder als Postdoc weiterarbeiten können. Es soll keinen dauerhaften Braindrain geben. Daher werden, sobald das wieder möglich ist, sowohl die Reintegration in der Ukraine gefördert als auch die Zusammenarbeit des ukrainischen Hochschulsektors mit der internationalen Forschungsgemeinschaft gestärkt.
Der Präsident der Humboldt-Stiftung Hans-Christian Pape sagte:
"Dieses Programm ist enorm wichtig. Wir danken der EU-Kommission für ihr Vertrauen und unseren Partnern Scholars at Risk Europe und EUA, dass wir damit Pionierarbeit auf europäischer Ebene leisten. Gemeinsam verfügen wir über großes Knowhow in der Unterstützung gefährdeter Forschender. Als erste Forschungsförderorganisation in Deutschland haben wir mit der Philipp Schwartz-Initiative schon 2016 ein Programm zum Schutz gefährdeter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etabliert. Wir setzen uns nach wie vor für die Wissenschaftsfreiheit ein und versuchen, mit dem ukrainischen Forschungssystem auch die Zivilgesellschaft dort zu stützen.“
MSCA4Ukraine wird im Rahmen der EU-Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) von Horizont Europa gefördert. Ein erster Call ist für September geplant, die individuelle Förderdauer soll zwischen sechs Monaten und zwei Jahren liegen. Interessierte potenzielle Gastgebende und betroffene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich bei der EUA registrieren und erhalten dann rechtzeitig weitere Nachrichten zur Bewerbung.