Viele Diabetespatienten leiden unter schweren Folgeerkrankungen. Die Wissenschaftler wollen nun untersuchen, ob stromale Stammzellen aus dem Knochenmark den Blutzucker sicher regulieren und Gefäßschäden rückgängig machen können. „Forschung wie diese könnte keine Institution allein realisieren. Ich freue mich sehr über die Möglichkeit, als Partner des EU-Projekts diese vielversprechende Behandlungsweise der Diabetes-Folgeerkrankungen voranzubringen. Wir erwarten neue Erkenntnisse darüber, wie die sogenannte diabetes-bedingte Kardiomyopathie (eine Herzmuskelerkrankung) durch die Gabe von Knochenmarks-Stammzellen geheilt werden kann“, äußert sich Prof. Carsten Tschöpe von der Medizinischen Klinik für Kardiologie und Pulmologie der Charité.
Etwa 60 Millionen Diabetes-mellitus-Patienten in der EU nehmen regelmäßig Medikamente ein, um ihren Blutzuckerspiegel zu regulieren. Dennoch kommt es hier häufig zu starken Schwankungen, die langfristig zu Komplikationen wie Nierenleiden, Netzhautleiden, Herzmuskelleiden, Nervenleiden, verminderte Knochenheilung und Geschwürbildung führen. In Vorgängerstudien wurde das Potenzial der Gabe stromaler Stammzellen für die Regulation des Blutzuckers und die Anregung der Heilung geschädigter Blutgefäße bestätigt. Im Rahmen des neu gestarteten EU-Forschungsprojekts REDDSTAR wird zunächst in Tiermodellen untersucht, wie stromale Stammzellen bei der Behandlung typischer Diabetes-Folgeerkrankungen angewendet werden können. Die Erkenntnisse werden in einem zweiten Schritt auf die Behandlung am Patienten übertragen.
Kontakt
Prof. Carsten Tschöpe
Medizinische Klinik für Kardiologie und Pulmologie und
Berlin-Brandenburger Centrum für Regenerative Therapien
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Telefon +49 30 8445 4781
carsten.tschoepe(at)charite.de