StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)Ein Ethikkodex für die internationale Arbeitsmarktforschung

Ein Ethikkodex für die internationale Arbeitsmarktforschung

Das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit (IZA) begrüßt die Absicht des Vereins für Socialpolitik (VfS), der Vereinigung der Ökonomen im deutschsprachigen Raum, einen Ethikkodex zu beschließen, der durch Transparenz mögliche Interessenskonflikte aufdeckt und so die Objektivität der Wissenschaft sichert.

Bereits zu Jahresbeginn 2012 hatten sich die in der American Economic Association organisierten amerikanischen Arbeitsökonomen entsprechende Regeln gegeben. Auch das IZA hatte auf Basis von Vorschlägen einer international besetzten Kommission bereits im April dieses Jahres einen eigenen Ethikkodex in seinem weltweiten Forschernetzwerk zur Diskussion gestellt und anschließend verabschiedet.

Der IZA-Ethikkodex wurde allen Mitarbeitern und Netzwerkwissenschaftlern zur Verfügung gestellt und ist mit Datum vom 23. April 2012 über die IZA-Homepage für jedermann online abrufbar. Diese Diskussion ist in der deutschen Öffentlichkeit bisher nicht zur Kenntnis genommen worden. International hat die Initiative viele positive Reaktionen hervorgerufen und ist bereits von weiteren Institutionen aufgegriffen worden.

Im Vordergrund der Debatte steht zunächst die Frage nach den Finanzierungsquellen der Wissenschaftler und ihrer Einrichtungen, seien es staatliche oder private Geldgeber. Allerdings geht es auch um potenzielle Abhängigkeiten durch Verbindungen zu gesellschaftspolitischen Positionen in Parteien, Verbänden und anderen Interessengruppen. Ökonomen sollen also frei von Restriktionen forschen und beraten können.

Das IZA ist nicht nur ein in Deutschland ansässiges und als gemeinnützig anerkanntes Forschungsinstitut mit einem globalen Forschungs- und Beratungsauftrag, sondern es ist auch das größte Forschernetzwerk von Ökonomen, das weltweit über 1200 Wissenschaftler aus 45 Ländern zusammenführt und ihre Forschungs- und Beratungsbeiträge kommuniziert. So sind seit 1998 beispielsweise über 6800 Diskussionspapiere in der IZA Discussion Paper Series erschienen.

Das IZA ist durch seine Konstruktionsprinzipien in einer einzigartigen Weise unabhängig und transparent. Dank einer soliden Grundfinanzierung durch die Deutsche Post-Stiftung ist das IZA unabhängig von Auftragsforschung. In seiner wissenschaftlichen Arbeit und Beratungsaktivität unterliegt es keinen Vorgaben und Auflagen. Daneben wirbt das Institut im Wettbewerb regelmäßig Forschungs- und Beratungsaufträge ein, derzeit von Institutionen wie der Weltbank, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), der Volkswagen-Stiftung, der Thyssen-Stiftung, der Europäischen Union, dem Britischen Entwicklungshilfeministerium (DFID) und dem Bundeswirtschaftsministerium.

Allerdings werden die Aktivitäten im weltweiten IZA-Forschernetzwerk durch die Netzwerkwissenschaftler eigenständig finanziert. Das IZA übernimmt hier nur die Koordination und Kommunikation. So reflektiert der Forschungsoutput des IZA etwa in Form der IZA Discussion Paper Series schlicht den breiten Stand arbeitsmarktökonomischen Denkens und Wissens auf der Welt und somit auch wie selbstverständlich die Vielfalt alternativer wissenschaftlicher Ansätze.

Die vielfältigen Förderungen werden in geeigneter Weise benannt, insbesondere auf der Homepage des IZA. So wird auf die Förderung durch die Deutsche Post-Stiftung bereits auf der Startseite der IZA-Homepage sowie in allen Diskussionspapieren hingewiesen. Spezielle Förderungen werden im Kontext der Veranstaltungen oder der entstehenden Forschungspapiere und Publikationen genannt.

Kontakt

Mark Fallak
Tel.: 0228-3894-223
E-Mail: fallak(at)iza.org

Quelle: Institut zur Zukunft der Arbeit Redaktion: Länder / Organisationen: EU Global Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft

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