Nach dem Start des Projekts werden die UNESCO und ihre Partner mit den nationalen Behörden von EU-Mitgliedstaaten zusammenarbeiten, um diese durch maßgeschneiderte Maßnahmen darin zu unterstützen, die pädagogische Dimension ihrer nationalen Pläne zur Bekämpfung des Antisemitismus auszubauen. Zum Zeitpunkt des Projektstarts haben elf Länder ihre Teilnahme offiziell bestätigt: Österreich, Belgien (Wallonie-Bruxelles), Kroatien, Tschechien, Frankreich, Deutschland (Bundesländer Baden-Württemberg und Schleswig-Holstein), Griechenland, Italien, Rumänien, Slowenien und Spanien.
Das Projekt soll eine Reihe konkreter Ergebnisse liefern, darunter Präsenzschulungen auf nationaler Ebene für in der Lehrerausbildung tätige Lehrkräfte, politische Entscheidungsträger und Organisationen der Zivilgesellschaft sowie thematische Online-Seminare für in der Lehrerausbildung tätige Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte aus allen EU-Mitgliedstaaten. Ziel ist es, Lehrkräfte sowie Pädagoginnen und Pädagogen darin zu unterstützen, Verschwörungstheorien und Antisemitismus im Klassenzimmer zu bekämpfen. Mit dem Projekt soll auch dazu beigetragen werden, die nationalen Lehrpläne und die Qualität der Schulbücher im Hinblick auf Antisemitismus in Europa sowie die derzeitige Befähigung der Lehrkräfte für diese Aufgabe zu bewerten, bevor Empfehlungen an politische Entscheidungsträgerinnen und -träger auf nationaler und regionaler Ebene abgegeben werden.
Mit diesem Projekt wird auch die bildungspolitische Dimension der EU-Strategie zur Bekämpfung des Antisemitismus und zur Förderung jüdischen Lebens unterstützt. Als Teil dieser EU-Strategie wurde von der Europäischen Kommission ein Expertenbericht veröffentlicht: "The field of research on contemporary antisemitism and Jewish life: Working towards a European research hub" gibt einen Überblick über das derzeitige Forschungsfeld zu zeitgenössischem Antisemitismus und jüdischem Leben und stellt fest, dass dieses Forschungsfeld in seiner jetzigen Form nur eine begrenzte Struktur und Kohäsion aufweist. Er enthält wichtige Empfehlungen dazu, wie eine eigens eingerichtete europäische Plattform die Forschung in diesem Bereich unterstützen und verbessern sollte.
Zum Nachlesen
- Europäische Kommission (03.04.2023): Erasmus+: Start eines neuen internationalen Projekts zur Bekämpfung des Antisemitismus durch Bildung
- Europäische Kommission: EU Strategy on combating antisemitism and fostering Jewish life (2021 - 2030)
- Europäische Kommission (03.04.2023): New study: "The field of research on contemporary antisemitism and Jewish life: Working towards a European research hub”
- UNESCO: Addressing antisemitism through education - Enabling learners to recognize and counter contemporary antisemitism