StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU fördert Vorbereitungen für europäische Infrastruktur zur Langzeitforschung an Ökosystemen

EU fördert Vorbereitungen für europäische Infrastruktur zur Langzeitforschung an Ökosystemen

Internationalisierung Deutschlands, Bi-/Multilaterales

Mit der finanziellen Förderung von zwei Projekten in Höhe von insgesamt 14 Mio. EUR schlägt die EU ein weiteres wichtiges Kapitel in der Entwicklung einer dauerhaften Infrastruktur für die Langzeit-Ökosystemforschung in Europa auf. Insgesamt sind 34 Partner aus 24 Ländern an diesen Projekten beteiligt.

Den Kern der europäischen Forschungsinfrastruktur eLTER RI (European Long-Term Ecosystem, critical zone and socio-ecological Research Infrastructure) werden ca. 250 ausgewählte Standorte bilden, die alle biogeografischen Gebiete in Europa abdecken und in denen biologische, biogeochemische, hydrologische und sozio-ökologische Daten nach gemeinsamen Standards erhoben und analysiert werden. Bis 2024 wird das Team von eLTER PPP (Preparatory Phase Project) den Weg für die Inbetriebnahme der eLTER-Forschungsinfrastruktur ebnen. Es wird sich dafür vor allem mit den notwendigen rechtlichen, finanziellen und organisatorischen Aspekten der eLTER Forschungsinfrastruktur befassen. Dies erfordert, die Interessen von derzeit über 160 Institutionen aus 27 Ländern, die das wissenschaftliche Konzept von eLTER aktiv unterstützen, in Einklang zu bringen.

Das vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) koordinierte eLTER PPP wird die operative, technische und strategische Entwicklung an den bestehenden Standorten in Europa vorantreiben, um den Herausforderungen des globalen Wandels mit ganzheitlicher Beobachtung und Analyse von Umwelttrends zu begegnen. Harmonisierte Methoden und Forschungsansätze werden entwickelt und etabliert, der Zugang zu Daten wird erleichtert und eine breite Palette von Nutzergruppen, von der Forschung bis zur Politik, wird umfassend unterstützt.

Das Advanced Community Project, eLTER PLUS, das von der Universität Helsinki in Finnland koordiniert wird, ermöglicht es, die Leistungsfähigkeit der entstehenden eLTER Forschungsinfrastruktur bis hin zum operativen Betrieb im Detail zu prüfen und zu verbessern. Hierfür werden auf den für das Projekt ausgewählten Standorten und Plattformen in Land-, Süßwasser- und Küstenökosystemen die Integrität von Ökosystemen, die Auswirkungen des Klimawandels und die Beeinflussung von Ökosystemleistungen im europäischen Maßstab untersucht und bewertet.

eLTER RI trägt dem wachsenden Wissensbedarf angesichts einer großen gesellschaftlichen Herausforderung Rechnung: In einer Welt, die schnellen globalen Veränderungen wie Klimawandel oder Landnutzungsänderungen unterworfen ist, wirken mehrere Faktoren gleichzeitig auf Ökosysteme ein. Dies geschieht in komplexen räumlichen und zeitlichen Mustern und ist häufig mit erheblichen Verlusten an Biodiversität und Ökosystemleistungen verbunden. Während solche Effekte kurzfristig gut untersucht sind, ist wenig zu Langzeiteffekten auf das Gesamtsystem oder zu übergreifenden Beziehungen und Rückkopplungen zwischen Klima, Wasserhaushalt, Pflanzen oder Tieren bekannt.

Während eLTER PPP vor allem die formale Etablierung und Optimierung der organisatorischen Abläufe zum Ziel hat, wird eLTER PLUS daran arbeiten, das beste Fachwissen mit der besten Infrastruktur für die integrierte Erforschung europäischer Ökosysteme zu kombinieren. Des Weiteren wird eLTER PLUS die gemeinsame Nutzung von Wissen und Infrastruktur durch die verschiedenen Nutzergruppen optimieren und fördern. Die Resultate von eLTER PLUS sind damit auch ein wichtiger Beitrag für das eLTER PPP-Projekt.

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ via IDW Nachrichten Redaktion: von Mirjam Buse, VDI Technologiezentrum GmbH Länder / Organisationen: EU Themen: Förderung Geowissenschaften Lebenswissenschaften Umwelt u. Nachhaltigkeit

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