StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU-Forschungsprojekt GENDERA für ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis in der Wissenschaft

EU-Forschungsprojekt GENDERA für ein ausgeglicheneres Geschlechterverhältnis in der Wissenschaft

Trotz einer stärkeren Beteiligung an Hochschulbildung und Forschung sind Frauen in bestimmten wissenschaftlichen und technischen Disziplinen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Außerdem bleiben auffallend wenige Frauen auf ihren Spitzenposten in der Wissenschaft.

Offensichtlich können die Vorteile einer innovativen Forschung nicht maximiert werden, wenn eine Hälfte der Bevölkerung von einer umfassenden Beteiligung ausgeschlossen ist. Daher sind Maßnahmen zur Gewährleistung eines ausgeglichenen Geschlechterverhältnisses in der Forschung für die Wettbewerbsfähigkeit Europas von entscheidender Bedeutung und wichtig für den Erfolg des Europäischen Forschungsraums.

Das von der EU finanzierte Projekt GENDERA ("Gender debate in the European Research Area"), das von 2009 bis 2012 durchgeführt wurde, hatte sich das Ziel gesetzt, die Beteiligung von Frauen an führenden wissenschaftlichen Arbeiten auf nationaler und europäischer Ebene zu erhöhen. An dem Projekt war u.a. die deutsche Steinbeis Innovation gGmbH beteiligt.

Unter der Leitung der Hungarian Science and Technology Foundation repräsentierten die Projektpartner Länder mit Erfahrung bei der Unterstützung von Frauen in der Forschung, aber auch einige Länder, die immer noch Probleme beim Umgang mit dem Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern in der Wissenschaft haben.

Das Projekt lud eine Vielzahl von politischen Entscheidungsträgern und anderen Stakeholdern dazu ein, an Netzwerkaktivitäten und einer Reihe von Workshops teilzunehmen. Zu den Teilnehmern gehörten Wissenschaftler und Akademiker.

Die Veranstaltungen beschäftigten sich mit einer Reihe geschlechtsspezifischer Fragen, einschließlich Faktoren, welche die Anzahl der Frauen in bestimmten wissenschaftlichen Gebieten und in Führungspositionen einschränken.

Ziel war es, optimale Verfahren für ein ausgewogeneres Verhältnis der Geschlechter zu ermitteln. Das Projektteam analysierte die besten verfügbaren Daten und Statistiken sowie Beispiele aus der Praxis, in denen wissenschaftliche Einrichtungen auf die Gleichstellung abzielende Maßnahmen eingeführt haben.

Am Ende der Untersuchung veröffentlichte GENDERA eine Reihe wichtiger Empfehlungen, basierend auf den Ergebnissen der Diskussionen. Beispielsweise hob das Projekt hervor, dass Forschungszuschüsse und Aktionspläne für die Geschlechtergleichstellung miteinander verknüpft werden sollten, da Finanzmittel in der Forschung Maßnahmen zum Durchbruch verhelfen.

Daher sollte beispielsweise in den Bedingungen für Zuschüsse verlangt werden, dass die Antragsteller - entweder eine einzelnes Projekt oder eine Forschungsgruppe oder eine ganze Einrichtung - bestimmte Ziele bei der Gleichstellung der Geschlechter erreichen.

Den Projektpartnern zufolge, ließe sich auch mit Quoten die Beschäftigung und Beförderung von Forscherinnen verstärken.

Diese und andere Maßnahmen könnten bei angemessener Anwendung eine bessere Vertretung von Frauen in der Forschung erreichen und damit sicherstellen, dass jeder, ungeachtet seines Geschlechts, seinen besten Beitrag zur Wissenschaft und Gesellschaft leisten kann.

Quelle: CORDIS Redaktion: Länder / Organisationen: EU Themen: Fachkräfte

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