Um der Herausforderung der wirtschaftlichen Modernisierung zu begegnen, muss Europa seine Regionen stärken und ihnen bei der Wertschöpfung helfen. Das bedeutet, Innovation, Digitalisierung und Dekarbonisierung zu fördern sowie die Kompetenzen der Menschen zu entwickeln. Der Ansatz der intelligenten Spezialisierung, der 2014 in alle regionalpolitischen Programme aufgenommen wurde, hat sich aus Sicht der Kommission dabei bewährt. Ein neues Maßnahmenpaket sieht daher vor, die Regionen in Europa stärker bei der „intelligenten Spezialisierung“ zu unterstützen.
Die Kommission beabsichtigt zwei Pilotprojekte in die Wege zu leiten:
- Zielgerichtete Unterstützung zur Bewältigung der besonderen Herausforderungen in den vom industriellen Wandel betroffenen Regionen: Auf Anfrage können einige Regionen in Partnerschaft mit Teams von Kommissionsexperten zusammenarbeiten, um auf der Grundlage ihrer Strategien für eine intelligente Spezialisierung ihre Innovationsfähigkeit zu steigern, Investitionshemmnisse zu beseitigen, den Bürgerinnen und Bürgern die richtigen Kompetenzen zu vermitteln und den Weg für den industriellen und gesellschaftlichen Wandel zu ebnen.
- Mit EU-Mitteln geförderte interregionale Innovationspartnerschaften: dieses Pilotprojekt zielt darauf ab, „bankfähige“ interregionale Projekte zu ermitteln und auszubauen, die europäische Wertschöpfungsketten in vorrangigen Bereichen wie Big Data, Bioökonomie, Ressourceneffizienz, vernetzte Mobilität und fortgeschrittene Fertigung schaffen können.
Im Herbst dieses Jahres werden die Aufrufe zur Interessenbekundung für die Pilotmaßnahme für die vom industriellen Wandel betroffenen Regionen in die Wege geleitet. Die interregionalen Partnerschaften werden im Laufe des Jahres 2017 eingerichtet, um dann 2018 ihre Arbeit aufzunehmen.
Parallel dazu wird die Kommission ihre Anstrengungen intensivieren, um die Mitgliedstaaten dabei zu unterstützen, die verbleibenden Wachstumshindernisse zu beseitigen und ein unternehmerfreundliches Umfeld zu schaffen. Besonderes Augenmerk wird der Qualität und Offenheit der öffentlichen Forschung, der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Hochschulen sowie der Anpassung der lokalen Bildungsgrundlagen an die Anforderungen des Markts gelten, wobei Unterstützungsmaßnahmen der Kommission angeboten werden.
Die Kommission wird zudem prüfen, wie weitere Synergien und Verknüpfungen zwischen den verschiedenen derzeit bestehenden EU-Programmen und -Instrumenten in den Bereichen Innovation, Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit begünstigt werden können.
Hintergrund
Im Zuge der intelligenten Spezialisierung, die als Vorbedingung eingeführt wurde, um sicherzustellen, dass die Ausgaben in Forschung und Innovation im Rahmen der Kohäsionspolitik wirksam eingesetzt werden, mussten alle Regionen Investitionsstrategien auf der Grundlage ihrer eigenen Wettbewerbsvorteile konzipieren, die sich von landwirtschaftlichen Lebensmittelspezialitäten und dem Fremdenverkehr bis hin zu Nanotechnologien und der Luft- und Raumfahrttechnik erstrecken.
Im Rahmen dieser Strategien werden lokale Unternehmen bei der Entwicklung innovativer Produkte und der Expansion über die lokalen Märkte hinaus finanziell unterstützt. Diese Strategien haben auch zu besseren Verbindungen zwischen Wissenschaft und Unternehmen geführt und die Koordinierung auf allen Ebenen der lokalen Verwaltung verbessert.
Zum Nachlesen
- Pressemitteilung der Europäischen Kommission (18.07.2017): Kommission agiert, um Regionen beim Aufbau widerstandsfähiger Volkswirtschaften im Zeitalter der Globalisierung zu unterstützen
- Europäische Kommission (18.07.2017): Mitteilung – Stärkung der Innovation in Europas Regionen
- Europäische Kommission (18.07.2017): MEMO – Künftige Herausforderungen: Förderung des innovationsgesteuerten Wachstums in EU-Regionen
- Factsheet – Intelligente Spezialisierung: Pilotprojekte (auf EN)
- Factsheet – Intelligente Spezialisierung (auf EN)
- Länderinformationen – Intelligente Spezialisierung in den einzelnen Mitgliedstaaten