Westafrika gehört laut einem jüngsten Bericht der Weltbank zu den Regionen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sein werden. Hinzu kommen eine starke Bevölkerungszunahme und eine massive Urbanisierung: Die in den Städten vom Menschen verursachten Emission steigen aufgrund großenteils veralteter Fahrzeugtechnik stark an.
Das von der EU geförderte DACCIWA-Projekt (Dynamics-aerosol-chemistry-cloud interactions in West Africa), an dem 16 wissenschaftliche Einrichtungen aus Deutschland, der Schweiz, Frankreich, Großbritannien, Ghana, Nigeria, Benin und der Elfenbeinküste beteiligt sind, untersucht nun 5 Jahre lang insbesondere die Wechselwirkungen zwischen Aerosolen und Wolken.
Die gesteigerten Emissionen führen zu einer verstärkten Bildung von festen und flüssigen Aerosolpartikeln. Diese wiederum wirken als Kondensationskeime und verändern die Wolkenbildung. „Wir vermuten, dass sich eine verstärkte Wolkenbildung auf das gesamte Monsunsystem auswirkt“, erklärt Professor Knippert vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). „Die in DACCIWA gewonnen Erkenntnisse werden sich auch auf andere Monsunregionen übertragen lassen und der Entwicklungspolitik zugute kommen."
Prof. Knippertz ist gleichzeitig Koordinator für das interdisziplinäre DACCIWA-Projekt. Zusammen mit zwei weiteren Projekten bildet DACCIWA den europäischen Forschungscluster „Aerosols and Climate“.