Ermöglicht durch den enormen und schnellen Fortschritt der Informationstechnologie, orientiert sich nun auch die Industrie neu; die Produktion der Zukunft wird neu definiert und steht im Zeichen intelligenter, flexibler und vernetzter Produktionsstätten (Industrie 4.0, smart factories). Ganz auf der Linie dieses Trends hat sich das durch die EU geförderte Projekt I-RAMP³ zum Ziel gesetzt, die Anlaufphasen von Produktionsstätten, sogenannten „ramp-up“-Phasen, zu optimieren und zu verkürzen.
Hierzu entwickelt die Harms&Wende GmbH, der Projektkoordinator, gemeinsam mit den Partnern ein neues Konzept, das sich nahtlos auch in bestehende Produktionssysteme einbetten lässt. Teil des Konzepts ist die Einführung sogenannter NETDEVs (Network Enabled Devices). NETDEVs sind Geräte, die in einem Netzwerk miteinander verbunden sind, um so direkt über ihre Verfügbarkeit und Fähigkeiten kommunizieren zu können. So können zeitaufwändige Konfigurationen während der Installation oder nach Adaption einer Produktionszelle drastisch reduziert und Abläufe optimiert werden. Letztlich sollen dadurch Qualität und Flexibilität gesteigert und Kosteneinsparungen durch die erhöhte Effizienz erreicht werden. Die Hersteller von Maschinen und Maschinenkomponenten erhoffen sich so einen Wettbewerbsvorteil.
Ein weiteres Merkmal des I-Ramp3 Ansatzes ist die Modularität. Die verschieden NETDEVs haben das Potenzial als Bausteine in sehr heterogenen Produktionsnetzwerken eingesetzt zu werden. Da sie leicht anpassbar sind und in der Lage sind, sich selbst zu konfigurieren (Plug&Produce), eröffnen sich Möglichkeiten zum modularen Upgrade von existierenden Maschinen. Bestehende Anlagen und Maschinen können so leistungsfähiger, intelligenter und effizienter gemacht werden.
Nach eineinhalb Jahren Projektlaufzeit fanden im Mai 2014 in Stuttgart das Partnertreffen und die Halbzeitbewertung des Projekts statt. Die bisher erreichten Ziele wurden präsentiert und kritisch beleuchtet; außerdem war die Entwicklung einer Roadmap für die kommende Projektperiode zentral. Erstmalig wurden die entwickelten NETDEV-Prototypen sowie die unterstützenden Softwarekomponenten vorgestellt. Im weiteren Projektverlauf sollen die Prototypen in drei verschiedenen Demonstratoren kombiniert und präsentiert werden. Der technische Berater und Vertreter der Europäischen Kommission war ebenfalls anwesend, um den Projektverlauf zu prüfen. Dessen Bewertung des Projekts ist sehr positiv ausgefallen. Besonders hervorgehoben wurde die frühe Verfügbarkeit von Projektergebnissen und die überaus gute Kooperation innerhalb des Konsortiums.
Das Konsortium setzt sich folgendermaßen zusammen: Harms&Wende GmbH, Fraunhofer IPA, Hochschule Karlsruhe, Steinbeis-Europa-Zentrum, IEF-Werner sowie Partner aus Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Portugal und Ungarn.
Das Steinbeis-Europa-Zentrum hat den Koordinator u. a. bei der Antragstellung begleitet und ist als Projektpartner für Projekt- und Wissensmanagement sowie Trainings verantwortlich.
Kontakt:
Dr. Patricia Wolny
Tel.: 0721 93519 124
Email: wolny(at)steinbeis-europa.de