StartseiteLänderMultilateralesEuropäische Union (EU)EU-Projekt MARLISCO hat öffentliches Bewusstsein zur Lösung des Müllproblems im Meer gestärkt

EU-Projekt MARLISCO hat öffentliches Bewusstsein zur Lösung des Müllproblems im Meer gestärkt

Seit Juni 2012 fördert das Projektteam die gemeinsame Verantwortung unter den Interessengruppen, um Boden für stärker konzertierte Aktionen zu schaffen. Im vergangenen Monat veranstaltete das Projekt seine Abschlusskonferenz in Rom, Italien. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit, auf die in den vergangenen drei Jahren unternommenen Initiativen zurückzublicken und darüber zu reflektieren. An dem Projekt war Die Küsten Union Deutschland (EUCC-D) beteiligt.

Oft wird behauptet, dass Ozeane eine Art letzte Grenze seien und noch viele Geheimnisse bergen, die von der Wissenschaft noch zu entdecken sind. Doch die Menschen werden sich auch immer bewusster, welchen Schaden Müllentsorgungspraktiken in diesen Ökosystemen anrichten.

MARLISCO kann als eine führende Stimme zur Belastung der Meere durch Müll, und wie dieses Problem bewältigt werden kann, angesehen werden. Es herrscht tatsächlich ein allgemeiner Konsens, dass Wissenschaftler hart an der Beantwortung vieler Fragen zu Abfällen im Meer arbeiten. Doch die einzige machbare Lösung zu diesem Zeitpunkt ist es, zu verhindern, dass 8,6 Milliarden Tonnen an Plastikmüll in den Ozeanen überhaupt dorthin gelangen können. Dazu sind zwei zentrale Maßnahmen erforderlich: Aktionen zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit und Unterstützung lokaler, nationaler und regionaler Initiativen.

In den vergangenen drei Jahren hat das MARLISCO-Team gezeigt, dass die europäischen Bürgerinnen und Bürger für die Frage des Abfalls im Meer ansprechbar und auch bereit sind, alles zu tun, um diese Tendenz umzukehren. Das Team hat einen Videowettbewerb organisiert, an dem sich rund 2 123 Schülerinnen und Schüler sowie 118 Schulen aus ganz Europa beteiligt haben. Ferner fanden nationale Foren, E-Kurse für Erzieher und eine öffentliche Konsultation in zwei Runden zu Wahrnehmungen und Haltungen gegenüber der Frage des Mülls im Meer statt. Die letzte Runde wurde in der vergangenen Woche abgeschlossen. Sämtliche Initiativen demonstrierten das Ausmaß des öffentlichen Interesses in Europa. Die 379 Videos, die für den Videowettbewerb eingereicht wurden, sind eine allgemeiner Beleg für die Intensität des Engagements zu diesem Thema.

Mögliche Lösungen zur Bewältigung des Müllproblems im Meer standen ebenfalls im Mittelpunkt von MARLISCO. Nach einer detaillierten Bewertung ihrer Stärken und Schwächen wurden die 73 bestmöglichen Verfahren zur Reduzierung des Müllvolumens in den europäischen Meeren ermittelt. Dazu gehören die Säuberung von Stränden, Programme zur Abgabe von Plastikflaschen, Kampagnen zur Reduzierung der kostenlosen Verteilung von Plastiktüten, Anreize für Fischer zum Sammeln von in ihren Netzen verfangenem Plastik, Anleitungen zur Müllreduzierung und vieles mehr.

Vor dem Projektende im Mai 2015 werden die gesammelten Informationen als Basis für die Erstellung eines Leitfadens über das Problem des Mülls im Meer, über Verfahren und Lösungen sowie Empfehlungen für die Kommunikation mit den Beteiligten dienen.

Das Projekt arbeitet noch an anderen wichtigen Ergebnissen, die das Team hoffentlich sehr bald veröffentlichen wird. Dazu gehört ein Dokumentarfilm im Internet, der die Öffentlichkeit zu der Frage, woher der Müll im Meer stammt, sowie Folgen und Lösungen auf interaktive Weise sensibilisieren möchte. Außerdem ist ein anspruchsvolles Spiel (Serious Game) mit dem Titel „Sea Dream Team“ geplant. Dieses wird den Spielern die Möglichkeit geben, acht verschiedene Charaktere vor unterschiedlichem Hintergrund zu spielen - vom Fischer bis zum Strandfan - wobei jedes Profil eine eigene Sichtweise auf die Folgen von Müll im Meer hat.

Weitere Informationen sind abrufbar unter:

http://www.marlisco.eu/

Quelle: CORDIS - Nachrichten Redaktion: Länder / Organisationen: EU Vereinigtes Königreich (Großbritannien) Italien Niederlande Belgien Frankreich Irland Zypern Slowenien Rumänien Bulgarien Griechenland Portugal Türkei Dänemark Themen: Ethik, Recht, Gesellschaft Umwelt u. Nachhaltigkeit

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